Reschitza – In einer im Dringendmodus zusammengetretenen Tagung des Stadtrats Reschitza stimmten die Ratsherrn für einen Grundstückstausch mit der Forstverwaltung RNP Romsilva. Dadurch wird es möglich, dass die zwei Skigebiete an den Westhängen des Bergstocks des Semenik durch eine Zusatzpiste vereint werden, wodurch eine zwölf Kilometer lange Abfahrtstrecke entstehen kann – die längste in den rumänischen Karpaten. Ihr Talpunkt befände sich dann unfern von Reschitza und damit könnte auch eine schon längere Zeit unter den Lokalpolitikern kursierende Idee, die einer Wintersportbasis Reschitza, neuen Aufwind erhalten.
Die Idee des Zusammenschlusses der beiden Skigebiete Semenik und Franzdorf ist nicht neu, und auch die weitere Verbindung bis Reschitza nicht. Bereits in den 1970er Jahren gab es Wintersportbegeisterte – etwa den Bokschaner Ingenieur Hannes Braun und eine Gruppe seiner Freunde (Hannes Braun ist ein Nachkomme der bekannten Temeswarer Instrumentenbauerfamilie Braun aus der Fabrikstadt und war einer der Förderer des im Bokschaner „Asyl” lebenden Künstlers Tibor von Bottlik), die Sonntagnachmittag nicht die üblichen überfüllten Transportmittel nahmen, um vom Semenik-Plateau talwärts zu gelangen, sondern sich auf den Skibrettern aufmachten und, teils durch Waldstücke, teils über Forstpfade oder gar über die vereiste Straße sich bis Reschitza durchschlugen. Durch den jetzt beschlossenen Gebietstausch kann das Waldstück zwischen dem Semenik-Platteau und Franzdorf als Abfahrtspiste eingerichtet werden, die damit eine Länge von rund zwölf Kilometern erreicht.
Das von Reschitza anvisierte Projekt „Entwicklung des touristischen Raums Semenik”, wo es um den Ausbau des Ski- und Wintersportbereichs geht, ist ein Partnerschaftsprojekt mit dem Rathaus der Gemeinde Franzdorf und mit dem Kreisrat Karasch-Severin. Romsilva tritt dafür im Tausch mit der Stadt Reschitza 22,5 Hektar Forste ab und bekommt eine 22 Hektar große Fläche am Rande des Reschitza eingemeindeten Doman, im Süden der Stadt, aus dem Besitz des Rathauses Reschitza.
Bürgermeister Ioan Popa über die künftige Nutzung des eingetauschten Grundstücks: „Es geht um den Bau eines Sessellifts (wie es ihn seit den 1950er Jahren von Franzdorf aus auf das Semenik-Plateau schon mal gegeben hat, der aber nach 1990, in der `neuen Freiheit`, durch brutale Demolierung zerstört und verschrottet wurde), eine Zwischenstation und zwei Skipisten mit zusammen zwölf Kilometer Länge, die komplett mit Kunstschnee bedeckt werden können, wozu auch ein Stausee anzulegen ist auf dem Semenik-Plateau, wo Quellen zusammengeführt werden können. Ein ziemlich großes Projekt.“
Das ziemlich weit in seiner Planung fortgeschritten ist. Denn vergangene Woche wurde die Machbarkeitsstudie bereits an die Regierung gesandt, die Teil eines Regierungsbeschlusses wird. Erst dadurch wird der Gebietstausch dann legalisiert, denn Romsilva verwaltet Staatsbesitz. Bürgermeister Popa: „Wenn alles normal abläuft, können wir ab Januar an die Ausarbeitung des technischen Projekts schreiten. Und wenn wir ganz optimistisch sein möchten, dann dürfen wir daran denken, ab kommenden Sommer an die bauliche Umsetzung des Projekts zu schreiten…“