Hermannstadt - Obwohl bis 9. März noch keine Erkrankungen an dem Corona-Virus in der Stadt Hermannstadt/Sibiu verzeichnet wurden, hat das Bürgermeisteramt in den ihm verfügbaren gesetzlichen Grenzen mehrere Maßnahmen zur Vorbeugung möglicher Erkrankungen getroffen. „Die Vorbeugung ist in solchen Fällen von höchster Bedeutung und deswegen haben wir diese Maßnahmen angeordnet, die keine Unruhe unter den Bürgern auslösen, sondern sie vielmehr vergewissern sollen, dass wir rechtzeitig Schritte zu ihrer Sicherheit einleiten und dass wir vorbereitet sind für den unerwünschten Fall, dass die Lage sich verschlechtert“, so Bürgermeisterin Astrid Fodor.
Die erwähnten Maßnahmen betreffen die Sitze des Bürgermeisteramtes selber sowie alle die ihm untergeordneten Einrichtungen und Dienste. In diesem Sinn werden die Nahverkehrsbusse der Tursib bereits seit Januar täglich desinfiziert und dank des Ankaufs leistungsfähiger Zerstäuber verläuft die Desinfektion schneller und effizienter, sodass die Busse, nach Bedarf, auch mehrmals täglich desinfiziert werden können. Anlässlich der internen Sitzung vom 9. März wurde dem zuständigen Dienst aufgetragen, die Ausstattung der Kindergärten, Schulen und Lyzeen mit Seife, Papierhandtüchern und Desinfektionsmittel zu prüfen. Dem Bürgermeisteramt zufolge verfügen die Bildungseinrichtungen über die für den Ankauf der Hygieneartikel notwendigen Mittel, die bei Bedarf sogar aufgestockt werden können.
Die öffentlichen Versammlungen von über 1000 Personen sind seit dem 8. März landesweit bereits verboten. Bei Versammlungen von bis zu 1000 Personen ist im Vorfeld ein Bescheid der Direktion für Öffentliche Gesundheit (DSP) zu erwirken, ohne den das Bürgermeisteramt und die Kommission zur Genehmigung öffentlicher Veranstaltungen bis 31. März keine weiteren Versammlungen gestatten werden. Der Dienst für Sozialassistenz steht bereit, um auf Anweisung der DSP im Fall der am Wohnsitz isolierten Personen tätig zu werden und diese mit Nahrung und Medikamenten zu versorgen, so diese nicht von Familienmitgliedern oder Freunden unterstützt werden können. Die in den städtischen Altersheimen untergebrachten Senioren dürfen die Einrichtungen vorerst nicht verlassen und die Besucher sind verpflichtet, die an den Eingängen angebrachten Desifektionsmittel zu verwenden.
Die Hermannstädter Kultureinrichtungen dürfen ihre Tätigkeit vorerst unter Auflagen weiter entfalten. Im Radu-Stanca-Theater sind das Foyer und der Theatersaal mit bakteriziden UV-Lampen ausgestattet, die vor und nach jeder Vorstellung in Betrieb gesetzt werden. Die Toiletten sind mit Seife, Papierhandtüchern und Desinfektionsmittel ausgestattet und alle Räumlichkeiten des Theaters werden systematisch desinfiziert. Das Kinder- und Jugendtheater „Gong“ beantragt den Bescheid der DSP für jede geplante Vorstellung, desinfiziert zwei Mal täglich alle Stühle, Griffe und Geländer und hält Seife, Papierhandtücher und Desinfektionsmittel bereit. Das Hermannstädter Balletttheater hat die Vorstellung „La fille mal gardée“ von gestrigem Dienstag mangels der rechtzeitigen Erteilung des Bescheides der DSP vertagt und für die kommenden Vorstellungen werden nur noch 30 Prozent der verfügbaren Karten verkauft, sodass im Saal mehr Abstand zwischen den Zuschauern gegeben ist.
In der Pädiatrie sind die Besuche der Angehörigen seit dem 8. März untersagt. Die Kranken werden von einem Angehörigen begleitet, der sich aufgrund einer eigenverantwortlichen Erklärung gemeinsam mit dem Kind aufnehmen lassen kann. Die Pädiatrie verfügt über Betten für möglicher-weise an COVID-19 erkrankte Kinder und hat entsprechende Verfahren ausgearbeitet. Das Personal verfügt über entsprechende Schutzausrüstung und zurzeit werden die notwendigen Schritte zum Kauf von Materialien und Reagenzien ausgeführt, damit hier auch die Diagnose der infizierten Personen vorgenommen werden kann.
Die Sitze des Bürgermeisteramtes werden regelmäßig mit Seife, Desinfektionsmittel und Papierhandtüchern beliefert und die Beamten, die an den verschiedenen Schaltern tätig sind, verfügen dort über Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel. Das Einwohnermeldeamt nimmt Unterlagen nur noch an einem mit Trennwand und Zerstäuber ausgestatteten Schalter entgegen.
Die Bürger werden gebeten, in nächster Zukunft zwecks Kommunikation mit dem Bürgermeisteramt möglichst auf die elektronischen Zahlungs- und Kommunikationswege zurückzugreifen. Für die Zahlung der Steuern und Gebühren stehen die Plattform e-administrație bei der Internetadresse www.sibiu.ro oder das Portal www.ghiseul.ro zur Verfügung. Für die Korrespondenz und die verschiedenen Meldungen oder Anfragen stehen die E-Mail pms@sibiu.ro sowie die Anwendung Sibiu City App zur Verfügung.