Vorerst keine Tiger mehr

Tierwärter wurde entlassen und muss für den Schaden aufkommen

Die erschossene Tigerin des Hermannstädter Zoos Foto: Andrey Kolobov

Die erschossene Tigerin des Hermannstädter Zoos Foto: Andrey Kolobov

Hermannstadt - Bevor die Sicherheitsvorkehrungen und -anlagen im Zoo nicht verbessert wurden, werde kein Tiger in den Hermannstädter Zoo gebracht, teilte Bürgermeister Klaus Johannis auf der Pressekonferenz vor Neujahr mit. Damit reagierte er auf die Ankündigung eines Bürgers, er wolle dem Zoo einen Tiger schenken.

Nach wie vor wird nach einem neuen Zuhause für Baghera gesucht, den verbliebenen Tiger, und zwar möglichst in einem Tierreservat im Ausland. Es handelt sich um den Sohn der am 13. Dezember erschossenen Tigerin Mihaela. Diese hatte die Fahrlässigkeit des Wärters genutzt und war aus dem Gehege in den nahegelegenen Jungen Wald nahe der Poplaker Straße entkommen, wo es nicht gelungen war, sie zu betäuben um sie in den Zoo zurückzubringen.

Was den Wärter angeht, der beim Saubermachen vergessen hatte den Tigerzwinger zu verriegeln, so wurde dieser im Dezember entlassen, teilt das Presseamt des Rathauses mit. Auch muss er den buchhalterischen Wert der Tigerin – 50 Lei (!) - begleichen. So „billig“ wurde Mihaela im Inventar des Zoos geführt, weil sie vor 15 Jahren in Hermannstadt geboren worden war und nicht abgekauft werden musste. Der Leiter des Zoos, Constantin Bebeşelea, war eine Woche nach dem Vorfall aus seinem Amt zurückgetreten und wurde durch einen interimistischen Direktor ersetzt. Neben diesen Maßnahmen der Verwaltung – der Zoo ist dem Rathaus unterstellt – läuft auch bei der Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren.