Klausenburg - Bevor die wöchentlichen Veranstaltungen beim Klausenburger Forum durch die Sommerferien im Juli und August unterbrochen werden, soll hier ein kurzer Rückblick auf die Kulturveranstaltungen der letzten drei Monate geworfen werden. Die Kulturveranstaltungen am Dienstag boten Spiel- und Dokumentarfilme in deutscher Sprache, einige Vorträge, sowie die traditionelle Osterfeier. Die hochwertigen Bildvorträge wurden von Forumsmitgliedern bestritten. Prof. Richard Kubina führte in zwei Vorträgen durch Paris und Versailles, Dr. Martin Keul sprach über Licht und Leben, während Prof. Dr. László Rákosy zum Thema „Farbig und giftig: pflanzliche und tierische Gifte und ihre Anwendung“ referierte. Schließlich gab es auch einen der Musik und Poesie gewidmeten Abend: die „Vier letzten Lieder“ von Richard Strauss, in einer Aufnahme mit Elisabeth Schwarzkopf.
Über R. Strauss, die letzten Lieder und Elisabeth Schwarzkopf sprach einleitend Dr. W. Schreiber, während Katharina Cloos über die Literaturströmungen der Zeit von Hermann Hesse und Joseph v. Eichendorff sprach und über diese auch heute noch sehr beliebten Dichter. Die Lieder wurden einzeln vorgespielt und vorher die Gedichte vorgelesen – was Katharina Cloos sehr einfühlsam machte – da die Texte auf den Einspielungen kaum verständlich waren. Gleich mehrere Chorkonzerte standen im Angebot. Am 23. April sang der Kronstädter Jugendbachchor in der evangelischen Kirche (die ADZ berichtete darüber).
Am 10./11. Juni nahm der „Viva la Musica“-Chor am Bistritzer Festival für geistliche Chormusik teil. Zusammen mit dem Bistritzer „Appassionata“-Kammerchor und dem Orchester des Klausenburger Musiklyzeums gestaltete er das Abschlusskonzert in der evangelischen Kirche. Einführend wurde des Brandes des Kirchturms vor neun Jahren gedacht, Stadtpfarrer Johann Dieter Krauss schilderte die Umstände, unter denen der Brand stattfand und die Bemühungen, Turm und Kirche möglichst rasch zu restaurieren. Im Anschluss erfolgte das Konzert. Es begann mit Mozarts Motette „Ave verum corpus“, gefolgt von der Krönungsmesse desselben Komponisten.
Das ausgezeichnete Solistenquartett bestand aus Daniela Neamţ Gilovan (eine würdige Nachfolgerin vom Emilia Petrescu), Iulia Merca, Ioan Mocian und Cristina Hodrea. Abgeschlossen wurde das Konzert mit der Kantate „Mântuire” des rumänischen Komponisten und Musikologen Gheorghe Firca (1935 - 2016). Das Publikum in der gut besuchten Kirche spendete anhaltenden Beifall. Dieses Konzert wurde als Höhepunkt des Chorfestivals bezeichnet. Das Konzert wurde am folgenden Tag im Klausenburger Universitätshaus wiederholt, als zweiter Teil eines Chorkonzertes, in dessen ersten Teil der Universitätschor Lieder auf Eminescu-Texte, aber auch Chorlieder von Beethoven, Schubert u.a. sang. Schon einige Tage später begann die Chorgemeinschaft „Viva la Musica“ – „Appassionata“ mit der Vorbereitung eines völlig anderen Programms: für die Teilnahme am Folklore-Festival in Budva, Montenegro, das im Juli stattfinden wird..
Wilfried Schreiber