Vorzeigedörfer und Ökotourismus

Hotelbetreiber und Reiseanbieter aus dem Kreis Hermannstadt trafen sich beim ersten Tourismusforum

Kreisrat und Tourismusverein kooperieren eng bei der Vermarktung des touristischen Potenzials des Kreises Hermannstadt (v.l. Alin Chipăilă, Corina Martin, Martin Bottesch).
Foto: Holger Wermke

Hermannstadt - Die Bandbreite der touristischen Angebote ist erstaunlich vielfältig: Überall im Kreis Hermannstadt/Sibiu entwickelten engagierte Einzelpersonen in den vergangenen Jahren touristische Projekte oder vermarkten das kulturhistorische Erbe der Region auf beispielhafte Weise, insbesondere im ländlichen Raum. Die Koordination der verschiedenen Initiativen sowie die gezielte Vermarktung des Kreises im In- und Ausland ist das erklärte Ziel des Tourismusvereins im Kreis Hermannstadt/Sibiu. Dieser lud am Donnerstag zum ersten Treffen der Tourismusanbieter nach Hermannstadt.

„Dieses Forum möchte die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren im Tourismus fördern“, meinte der Vorsitzende des Vereins, Alin Chipăilă. Das dichtgepackte Programm sah die Vorstellung von mehr als drei Dutzend Akteuren aus allen Regionen des Kreises vor. Im Harbachtal/Valea Hârtibaciului waren dies zum Beispiel die Projekte in Probstdorf/Stejărişu oder die Alte Mühle in Holzmengen/Hosman; im Kokelland wurden Ökotourismusprojekte präsentiert sowie Kulturtourismus am Beispiel Birthälm/Biertan; nicht fehlen durften die Highlights im Altland, das Eishotel am Bulea See/Bâlea Lac und die Brukenthal´sche Sommerresidenz in Freck/Avrig und vieles mehr.

Ein Defizit sei es, dass die Angebote bislang nicht unter einer gemeinsamen Marke beworben werden, meinte Chipăilă. Dies zu beheben, sei eines der Ziele des Vereins. In enger Zusammenarbeit mit dem Kreisrat Hermannstadt werden Marketingstrategien entwickelt, der Kreis auf Tourismusmessen im In- und Ausland vertreten, die touristische Ausschilderung verbessert oder Broschüren und andere Werbematerialien entworfen und verteilt.

Der Kreisrat sei einer der Mitbegründer der Tourismusvereins, der 2005 ins Leben gerufen wurde, erinnerte Martin Bottesch. Der Kreisratsvorsitzende nutzte die Gelegenheit, noch einmal das touristische Großvorhaben zur ganzjährigen Erschließung des Zibinsgebirges/Munţii Cindrel zu erläutern, das gemeinsam mit der Stadt Hermannstadt und der Kommune Poplaca in den kommenden Jahren realisiert werden soll. Er betonte gleichzeitig, dass mit öffentlichen Geldern Infrastruktur und Erschließungsmaßnahmen bezahlt werden können. Die Entwicklung sei jedoch ohne private Investoren nicht denkbar.

Eingeladen hatten die Organisatoren auch Corina Martin, Vorsitzende der Vereinigung der Tourismusfördervereine in Rumänien (ANAT). Sie lobte die touristische Vermarktung der Stadt Hermannstadt, die landesweit beispielhaft sei. Ein Manko sah sie in der fehlenden Koordination der Betreiber von Hotels und Pensionen. Diese sollten sich in einem Verband zusammenschließen, um ihre Interessen besser zu bündeln.