Wahlen in Westrumänien: Der Schock sitzt tief

Lasconi gewinnt im Kreis Temesch, Georgescu in Arad

Am 8. Dezember geht es in die Stichwahl zwischen dem parteifreien Călin Georgescu und der USR-Chefin Elena Lasconi. Foto: Inquam Photos / Octav Ganea

Zu Redaktionsschluss lag USR-Chefin Elena Lasconi auf zweiter Position knapp vor Marcel Ciolacu (PSD). Foto: Inquam Photos / Bogdan Buda

Temeswar (ADZ) – 28,4 Prozent der im Kreis Temesch im ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen abgegebenen Stimmen gingen an die USR-Kandidatin Elena Lasconi. Dies ist das vorläufige Endergebnis, das in der Nacht auf Montag verkündet wurde. 87.726 Temescher stimmten für Lasconi, der westrumänische Kreis gehört zusammen mit der Hauptstadt sowie mit den Kreisen Klausenburg/Cluj, Kronstadt/Brașov, Ilfov und Jassy/Iaăi zu jenen Landesteilen, wo Lasconi es auf den ersten Platz geschafft hat. In der Stadt Temeswar/Timișoara bekam Lasconi 50.009 Stimmen und damit 36,7 Prozent. Ihr folgten der Unabhängige Călin Georgescu (16,27 Prozent), Sozialdemokrat Marcel Ciolacu (11,71 Prozent), AUR-Kandidat George Simion (10,9 Prozent) und der Unabhängige Mircea Geoană (8,94 Prozent).

Hohe Prozentsätze erzielte Elena Lasconi auch in den wohlhabenderen Temeswarer Vorortgemeinden: 42,79 Prozent in Dumbrăvița, 38,81 Prozent in Neumoschnitza/Moșnița Nouă und 38,10 Prozent in Girok/Giroc. Den ersten Platz belegte die USR-Kandidatin ferner in Großsanktnikolaus/Sânnicolau Mare (23,43 Prozent), Sackelhausen/Săcălaz (25,97 Prozent), Schag/[ag (24,43 Prozent), Balinț (33,84 Prozent), Ghiroda (31,39 Prozent), Rumänisch-Sanktmichael/Sânmihaiu Roman (27,52 Prozent) und Bucovăț (30,65 Prozent).
Der Unabhängige Călin Georgescu kam im gesamten Kreis Temesch auf 66.016 Stimmen (21,37 Prozent), gefolgt von George Simion (AUR), für den 42.935 Bürger gestimmt haben (13,9 Prozent). Sozialdemokrat Marcel Ciolacu brachte es im Kreis Temesch nur auf den vierten Platz, für ihn stimmten um 70 Bürger weniger als für Simion (13,88 Prozent). Auf den fünften Platz kam überraschenderweise der Unabhängige Mircea Geoană (22.988 Stimmen, 7,44 Prozent), vor PNL-Kandidat Nicolae Ciucă. Dieser gewann die Wahl lediglich in den Gemeinden Morawitza/Moravița, Bârna und Secaș. In der Stadt Lugosch/Lugoj stimmten die meisten Wähler für Georgescu (23,52 Prozent), genauso in allen anderen Kleinstädten mit Ausnahme des erwähnten Großsanktnikolaus.

Im Kreis Arad belegt Georgescu mit 23,29 Prozent den ersten Platz in der Wählergunst, ihm folgen Simion mit 17,24 Prozent und Ciolacu mit 14,88 Prozent. Die USR-Kandidatin Lasconi liegt auf den vierten Platz, für sie stimmten 14,59 Prozent der Arader Wähler. Allerdings gewann Lasconi die Wahl in der Stadt Arad, wo weniger als ein Prozentpunkt zwischen ihr und dem zweitplatzierten Georgescu liegt. Dieser gewann jedoch in fast allen Arader Kleinstädten, so in Sanktanna/Sântana, Pankota/Pâncota oder Lippa/Lipova.
Was die Wahlbeteiligung angeht, so gaben am Sonntag 50,03 Prozent der Temescher Bürger ihre Stimme ab, das waren 315.562 von insgesamt 630.642 Wahlberechtigten. Damit liegt die Beteiligung im Kreis Temesch zwar unter dem Landesdurchschnitt, jedoch knapp oberhalb der Hälfte der registrierten Wählerschaft. In der Stadt Temeswar, wo die Wählerliste 253.801 Bürger zählte (mehr als im gesamten Kreis Karasch-Severin), gingen 138.827 Bürger wählen, das sind 54,69 Prozent. Eher niedrige Beteiligungen wurden in allen Städten des Kreises Temesch registriert, so in Lugosch (41,88 Prozent), Gataja/Gătaia (43,48 Prozent), Rekasch/Recaș (42,82 Prozent), Großsanktnikolaus (42,10 Prozent) und Tschakowa/Ciacova (42,48 Prozent). Unter den Stadtbewohnern zeigten sich am wenigsten von den Präsidentschaftswahlen interessiert die Bürger von Detta/Deta und Hatzfeld/Jimbolia, wo lediglich 32,59 Prozent bzw. 31,64 Prozent ihre Stimme abgaben. In den Temeswarer Vorortgemeinden war dagegen die Präsenz hoch: In Girok wählten knapp 67 Prozent, in Dumbrăvița 64,65 Prozent, in Neumoschnitza sogar 68 Prozent, in Ghiroda 64,43 Prozent, in Sanktandres/Sânandrei 53,6 Prozent, in Schag 63,2 Prozent, in Sackelhausen aber nur 48,1 Prozent. Die niedrigste Beteiligung im Kreis Temesch verzeichnete die Gemeinde Tschanad/Cenad, wo 27,91 Prozent der Wähler den Weg in die Wahllokale fanden.

Im Kreis Arad erreichte die Wahlbeteiligung nur etwas mehr als 46 Prozent. Von den insgesamt 379.795 registrierten Wählern gaben lediglich 175.479 ihre Stimme ab. In der Stadt Arad machten nur 66.679 Bürger von ihrem Wahlrecht Gebrauch (47,3 Prozent). In den Kleinstädten Sanktanna (33,51 Prozent), Pankota (39,3 Prozent) und Lippa (43,37 Prozent) lag die Beteiligung noch niedriger.