Herkulesbad – Der Mitte dieser Woche einsetzende Regen und rund 250 Feuerwehrleute, Förster, Ranger des Nationalparks Domogled – Cerna-Tal, Mitglieder der Bergrettung und Gemeindebewohner von Cornereva haben den Waldbrand gelöscht, der am vergangenen Freitag, ausgehend von den Almweiden auf dem Hochplateau des Domogled – die im Besitz von Bergbauern der Gemeinde Cornereva sind – auch die Urwälder und die Gemeindewälder der Bewohner von Cornereva erfasst hatte.
Die Feuerwehr behauptet, mit hoher Wahrscheinlichkeit, zurecht, dass das Feuer von den Bergbauern gelegt wurde, um ihre Almwiesen „zu reinigen“, das heißt, wie in jedem Frühjahr oder Herbst durch Abfackeln von Verbuschung und von „unnützen Pflanzen, die von den Weidetieren nicht gefressen werden“, zu befreien. Und wie in vielen solchen Fällen von Abfackelungen ist das Feuer unbeaufsichtigt gelassen worden – oder außer Kontrolle geraten und die Brandstifter haben sich aus dem Staub gemacht. Ihre Flucht steht sicher auch damit im Zusammenhang, dass ihnen voll bewusst ist, dass das Abfackeln von Wiesen und Weiden nicht erst seit EU-Beitritt Rumäniens streng verboten ist und mit hohen Geldstrafen geahndet wird. Wenn denn die Brandstifter auch erwischt werden… Fakt ist, dass in den vergangenen drei Jahren, von der Feuerwehr statistisch erfasst, Wald-, Wiesen- und Weidenbrände im Banater Bergland insgesamt mehr als 3500 Hektar erfasst hatten (wobei auch mehrere der im Südbanat üblichen Sennhütten – „sălaş„ heißen sie, nach der ungarischen Bezeichnung „szálás“, in etwa „Niederlassung“, „Absteige“ – abgebrannt sind).
Nachdem Mittwoch-abend und Donnerstagvormittag die letzten Brandherde gelöscht waren, meldete die Bergrettung als erste, der Waldbrand an beiden Hängen des Domogled-Massivs sei gelöscht: „Die professionellen Feuerwehrleute haben sich in ihre Basislager zurückgezogen.“ Positiv ist diesmal zu vermerken, dass in dieser extremen Karstgegend das Relikt der Eiszeit, die endemisch vorkommende Schwarzkiefer (Pinus nigra), von der Feuersbrunst nicht erfasst wurde. Hingegen wurde eine Kiefernpflanzung, die für Aufforstungen des kommenden Frühjahrs vorbereitet war, vollständig abgefackelt. Und rund die Hälfte der vom Waldbrand erfassten Wälder standen unter Naturschutz, ein Viertel davon waren Buchen-Urwälder. Inwiefern die Schmetterlingsbestände des größten Schmetterlingsreservats Rumäniens an den Osthängen des Domogled, Richtung Cerna-Tal, betroffen sind, lässt sich gegenwärtig noch nicht abschätzen, heisst es bei der Verwaltung des Naturreservats. Die Bergrettung meldete schlussendlich: „Aus den Informationen, die wir bisher seitens der Verwalter der betroffenen Flächen bekommen haben, geht hervor, dass 88,5 Hektar vom Brand betroffen waren, davon 78,5 Hektar Wald – vor allem Waldränder – und zehn Hektar Almweiden.“