War es nur ein Missverständnis?

Ovidiu Ganţ bat Arbeitsministerin Sulfina Barbu negativen Bescheid zu prüfen

hb. Hermannstadt - Für 35 Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren aus sozial schwierigen Familien in Heltau/Cisnădie ist die Tagesstätte „Arche Noah“ das eigentliche Zuhause. Die Kinder kommen vor oder nach dem Schulunterricht ins Sozialzentrum, erhalten Frühstück und Mittagessen, kontrolliert wird ihre Körperpflege aber auch der Gesundheitszustand.

Neben psychologischer steht den Kindern auch medizinische Betreuung zur Verfügung. Geholfen wird bei den Hausaufgaben und angeboten werden Freizeitbeschäftigungen. Die Schülertagesstätte hilft in Notlagen aus, berät die Eltern und betreut derzeit auch sieben Abgänger der 9. Klasse. Während der Sommerferien bietet sie ihren Zöglingen die Möglichkeit, sich wöchentlich einmal zu treffen. Dabei stehen Spaß und Spiel sowie Ausflüge in die Umgebung am Programm. Und natürlich ein Mittagessen.

Das Bemühen, Kindern in Not zu helfen, geht auf den ökumenischen Diakoniekreis in Heltau zurück und wird seit zehn Jahren in dieser Form durchgeführt. Dank zahlreicher Förderer. Die Finanzierung der Tagesstätte erfolgt größtenteils durch Spenden der Evangelischen Kirchengemeinde Kassel-Bad Wilhelmshöhe, seit 2004 aber erhält die unter der Schirmherrschaft und der Verwaltung des Diakonischen Werkes Rumänien e.V. stehende Schülertagesstätte auch Subventionen auf Grund von Gesetz 34/1998 (betreffend das Subventionieren von rumänischen Vereinen und Stiftungen, die Sozialeinheiten gründen und verwalten) vom rumänischen Staat.

Um diese auch im jeweils nächsten Jahr zu bekommen, müssen die Betreiber dieser Einrichtungen am Jahresende einen erneuten Antrag beim Ministerium für Arbeit, Sozialfürsorge und Familie stellen. Dieses gab dem Diakonischen Werk heuer den Bescheid, dass es im kommenden Jahr keine Finanzierung mehr gibt, da es sich um After-school-Zentren handelt, die dem Bildungsministerium unterstehen.

In einem schriftlich eingereichten Widerspruch wies die Geschäftsführung des Diakonischen Werkes darauf hin, dass es sich bei der Tagesstätte „Arche Noah“ um mehr als eine Betreuung der Schulkinder nach dem Unterricht handelt. Diese Einrichtung genau zu evaluieren bat der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganţ Arbeitsministerin Sulfina Barbu auch auf dem Hintergrund des Versprechens des rumänischen Staates, Sozialeinrichtungen die aus Deutschland gefördert werden mitzufinanzieren. Dem Verein wurde kürzlich mitgeteilt, dass der Subventionsantrag für 2012 weiter bearbeitet wird. Bleibt zu hoffen, dass es sich bei der ursprünglichen Absage um ein Missverständnis gehandelt hat und die Arbeit der „Arche Noah“ ohne Abstriche fortgesetzt werden kann.