Neumoldowa – 2016 wurde gegenüber Rumänien seitens der EU die Drohung ausgesprochen, dass das weitere Hinausschieben einer Lösung der Frage der wiederholten Giftstaubverseuchung beider Donauufer am Eingang zum Donauengpass beim Eisernen Tor eine Vertragsverletzungsklage nach sich ziehe – und täglich fällige Geldstrafen wegen Umweltverschmutzung mit Gefährdung von Menschenleben. Dezember 2019, fast ein Jahr nach dem vom EU-Gerichtshof festgelegten Termin, wurde pompös die Einweihung einer Sprinkleranlage gefeiert, für welche das Wirtschaftsministerium nach viel Herumdruckserei 1,7 Millionen Euro lockergemacht hatte, die von einer Temeswarer Firma kassiert wurden, die ihrerseits ein ganz anderes Profil hatte als Umweltschutz: SC Explo Mining Coal SRL.
Seither hat es im Donauengpass kein einziges Mal den gefürchteten lokalen Sturmwind „Co{ava“ gegeben, der die wahre Überprüfung der Effizienz der aus der Landwirtschaft importierten Improvisation mit der Sprinkleranlage dargestellt hätte. Trotzdem fühlen sich die Umweltschützer, die mit Argusaugen das Funktionieren der Feuchthaltung der rund 180 Hektar großen Fläche der Giftdünen prüfen, bereits heute in ihrer Befürchtung bestätigt: der Anlage fehlt jede Effizienz.
In einer jüngsten Stellungnahme von GEC Nera klingt das so: „Bereits als im öffentlichen Raum erstmals die Meldung von der Lösung zum Stoppen der Verwirbelung des Giftstaubs vom Abraum aus der Kupfererzanreicherung von Neumoldowa aufgetaucht war, hat GEC Nera öffentlich ihre Bedenken geäußert bezüglich der Nachhaltigkeit der gewählten technischen Lösung, einerseits, weil sie von einem Unternehmen (Moldomin) umgesetzt werden sollte, das in Auflösung begriffen war wegen Insolvenz – was damals wie heute gilt – und dessen gerichtlich bestellter Insolvenzverwalter nicht bereit war, oder nicht über die entsprechenden Mittel verfügte, eine Anlage in Betrieb zu halten, die im Jahr etwa 100.000 Lei verschlingt, andrerseits, weil die Lösung weder nachhaltig noch wirklich machbar ist. Technisch kann so etwas auf längere Zeit nicht funktionieren, weil Wind und Staub auf Zeit die größten Feinde von Sprinkleranlagen sind. Das weiß man aus der Erfahrung, die in der Landwirtschaft damit längst gemacht wurde.“
GEC Nera geht weiter und spekuliert: „`Kluge Jungs` aus dem Wirtschaftsministerium haben die `Spur` der 1,7 Millionen Euro aufgenommen, die aus dem Staatshaushalt für die Sprinkleranlage bezahlt wurden, und die haben wahrscheinlich Kenntnis gehabt von den Problemen, die eine solche technische Lösung mit sich bringt. Wahrscheinlich überwog aber die Versuchung, eine kurzfristige Lösung zu akzeptieren, wo das für die Investition vorgesehene Geld auch für andere Verwendung bereitgestellt werden konnte: schließlich gab es im Jahr nach der Inbetriebnahme, 2020, drei Wahlkampfperioden. Anders kann kaum erklärt werden, wieso das Ministerium der Temeswarer Firma SC Explo Mining Coal SRL geantwortet hat: ´Übergebt uns dem Gericht, so ist es einfacher, dann bezahlen wir euch`.”
Mit der zeitweiligen Inbetriebnahme der Sprinkleranlage und mit der Unsicherheit, wer sie letztendlich betreiben wird – ADZ meldete: die Temeswarer Firma will nicht mehr – zeichnet sich am Horizont mit der nächsten „Co{ava“ die nächste Giftstaubverseuchung am Eingang zur Donauklamm ab. Und damit die nächsten Klagen vor dem Europarat und vor dem Europäischen Gerichtshof. Also wird das nächste Vertragsverletzungsverfahren wahrscheinlich.
Zwischendurch kann man aber, vor allem jetzt, im Frühjahr, sehen, wie auf den Giftdünen grüne Vegetationsinseln entstehen: die Natur gibt allen Verantwortlichen einen Wink: Begrünung ist die nachhaltigste und letztendlich kostengünstigste Lösung. Genau wie es der seit einem Monat amtierende Bürgermeister von Neumoldowa, der Forstingenieur Ion Chis˛li]˛ (PNL), in seiner Doktorarbeit vor Jahren beschrieben hat, die das Thema der Begrünung der Abraumhalden von Moldomin zum Thema hatte...