Reschitza – Bis vor Kurzem stand an den Schienensträngen des Reschitzaer Nordbahnhofs auch noch ein alter verrosteter Wasserkran. So ein Wasserkran diente zur Versorgung von Dampfloks mit großen Wassermengen für die Dampferzeugung. Dieser Dampf wird nach dem Durchlauf durch die Zylinder der Triebwerke fortlaufend in die Atmosphäre ausgestoßen, daher muss der Wasservorrat während des Betriebs regelmäßig nachgefüllt werden – ebenso wie der Festbrennstoff laufend aufgefüllt werden muss. Der normale Wasserkran besteht aus einem senkrechten Rohr mit einem Ausleger-Rohr, das seitlich über die Tank-Einfüllöffnung der Lokomotive bzw. des Tenders geschwenkt werden kann.
Bis im Hochsommer 2022 konnten aufmerksame Beobachter den seit Mitte der 1980er Jahre nicht mehr benutzten und vor sich hin rostenden Wasserkran am Nordbahnhof sehen. Dann wurde er abmontiert. Das geschah auf eine Initiative der Freunde der Dampflokomotiven hin, die in Reschitza – um Bogdan Mihele und den Initiator des Museums des Amateurfilmers, Andrei B²lbulescu – eine starke Lobby aufgebaut haben und mit dem amtierenden Bürgermeister Ioan Popa (PNL) auf einen aktiven Unterstützer bauen können.
Jetzt wird der Wasserkran von einer Firma restauriert, kaputte Bestandteile werden ersetzt und danach soll er, frisch gestrichen, am Südbahnhof wieder aufgestellt werden, neben den zwei Dampfloks, die das Rathaus von ihren Plätzen des Dahinrostens rumänienweit einsammelt – dies im 150. Jahr, seit mit dem Bau von Dampflokomotiven in Reschitza begonnen wurde. Auch das sind Aspekte der großangelegten Stadtregenerierungsmaßnahmen, die in Reschitza seit sechs Jahren konsequent verfolgt werden.
Bogdan Mihele erklärt: „In Reschitza ist der Bau von Dampfloks zu Beginn der 1960er Jahre eingestellt worden. 1962 sind die letzten Normalspur-Dampflokomotiven gebaut worden, die der Serie 150.282. Bis 1964 hat man noch Schmalspur-Dampfloks für Werks- und Forstbahnen gebaut. Und im selben Jahr die letzten Normalspur-Dampfloks, exklusiv für einen Groß-Export nach Vietnam. In Reschitza konnten die letzten im Verkehr befindlichen Dampflokomotiven bis Mitte der 1980er Jahre gesehen werden, die an diesem Wasserkran am Nordbahnhof, dem letzten in Betrieb befindlichen, aufgefüllt wurden, wo sie gleichzeitig auch Brennstoff auf den Tender bekamen.“
Die Restaurierungsarbeiten des Wasserkrans geschehen mit Zustimmung der Rumänischen Eisenbahnen CFR und mit Mitteln des Reschitzaer Rathauses. Mihele: „Wir werden den Wasserkran anschließend am Südbahnhof so aufstellen, als ob er gerade die Dampfloks der Serie 230.132 und 150.282 auffüllen würde, die das Rathaus aus Ploie{ti nach Reschitza bringen wird und ebenfalls am Südbahnhof aufstellt.“ (ADZ berichtete).
Die Bemühungen des Rathauses Reschitza um den Transfer dieser Dampflokomotiven sind auf der Zielgeraden. Sie werden am Südbahnhof auf dem „Museumsgleis“ - Gleis 6 – abgestellt und vom Stadtzentrum am anderen, linken Ufer der Bersau sichtbar sein. Laut dem Kulturberater des Reschitzaer Rathauses, Dorinel Hotnogu, bestehen gute Chancen, dass die beiden genannten Dampflokomotiven und der Wasserkran bis Jahresende an den Südbahnhof gelangen. Am 13. Dezember erfüllen sich 130 Jahre, seit die Bahnlinie Bokschan-Reschitza ihre Jungfernfahrt erlebt hat. Bei dieser Gelegenheit soll am Nordbahnhof eine Gedenkplatte enthüllt werden.