Reschitza - Die gegenwärtige und zukünftige Situation der Bârzava/Bersau, des zu einem Rinnsal verkommenen ehemaligen Flusses, der Reschitza durchquerte und der Ende des 18. Jahrhunderts Hauptgrund zur Anlage der heutigen Stadt war – zu diesem Thema lud der besorgte Bürgermeister Mihai Stepanescu am Mittwoch zu einer Beratung ins Reschitzaer Rathaus. Teilgenommen haben Vertreter der Umweltschutzagentur APM Karasch-Severin/Caraş-Severin, des Wasserkraftnutzers CEZ România, der Wasserwirtschaft DA Banat und der Reschitzaer Administration.
Bürgermeister Stepanescu, der das Gespräch leitete, forderte einmal mehr die Vertreter der Wasserwirtschaft DA Banat und jene des tschechischen Hydroenergienutzers CEZ auf, den gegenwärtigen niedrigen Wasserstand zumindest positiv zu nutzen, indem die längst fälligen Säuberungsarbeiten des Flussbetts durchgeführt werden. Die geringe Durchflussmenge im Bersautal wird durch CEZ künstlich so gehalten, nicht zuletzt unter dem Vorwand, beim Kauf des Wasserwirtschaftssystems am Semenik die Verpflichtung eingegangen zu sein, der 72.000-Einwohner-Stadt Reschitza die Rohwasservorräte in den Stauseen für den Trinkwasserbedarf auf einem Sicherheitsniveau zurückzuhalten.
Bürgermeister Stepanescu wies darauf hin, dass die Algenplage, die sich als dicke, verrottende Fadenalgenteppiche das Flussbett überziehen, einen unangenehmen Geruch verbreitet und dass die Frösche im kaum knöcheltiefen, nun sehr erwärmten Wasser nachts (vor allem in Vollmondnächten) ein nur mit Ohrenstöpseln auszuhaltendes Quak-Konzert veranstalten. Zudem werden die Ufer der Bersau zunehmend von gewissenlosen Bürgern zugemüllt, für welche fießendes Wasser nichts anderes als eine Gratismüllabfuhr ist – nur fließt seit über einem Jahr so wenig Wasser durch Reschitza, dass der gesamte Müll liegenbleibt und mit den Algen, wenn auch langsamer, verrottet. In diesem Kontext forderte der Bürgermeister die Wasserdirektion Banat und CEZ România auf, auch etwas für die Renovierung der verfallenden gemauerten Uferbefestigungsanlagen aus den 1970er Jahren zu tun.
Die mit den Vorwürfen konfrontierten Unternehmen hatten diesmal allerdings einen leichten Stand. Denn die Finanzierungen für die anstehenden Arbeiten sind bereits geklärt und im August 2013 beginnen die Säuberungsarbeiten des Flussbetts. Sie sollen Ende Dezember 2013 abgeschlossen werden. Das verkündeten die Vertreter der Wasserwirtschaft DA Banat. Ab Januar 2014 – so der Vertreter von CEZ România – werde die Bersau wieder eine Durchflussmenge von vier Kubikmeter pro Sekunde haben, was der Normalität des Jahresdurchschnitts entspricht. Stepanescu, wie immer misstrauisch gegenüber Dingen, die ihm allzu natürlich klingen, forderte, dass ihm bis am 1. August ein genauer Terminkalender der Arbeiten an jedem Abschnitt der Bersau auf Reschitzaer Stadtgebiet (das sind immerhin fast 25 km Flusslänge) sowie die dafür Verantwortlichen auf schriftlichem Weg mitgeteilt werden.