Hermannstadt – Sergiu Ionuț Băcioiu aus Wolkendorf/Vulcan im Burzenland/}ara Bârsei, 16 Jahre alt und Schüler am Technischen Gymnasium für Forstwirtschaft und Holzverarbeitung „Dr. Nicolae Rucăreanu“ in Kronstadt/Brașov, darf sich seit Donnerstag, dem 25. März, stolz Träger des Drei-Königs-Preises 2021 des Protestantisch-Theologischen Instituts an der Lucian-Blaga-Universität Hermannstadt/Sibiu (ULBS) nennen. Siebzehn Freunde und Bekannte gratulierten ihm noch am selben Tag persönlich in rumänischer Sprache durch Kommentar unter der entsprechenden Nachricht auf dem Facebook-Account der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien (EKR). Die soziale Leistung von Sergiu lässt keine Zweifel an seiner Eignung für diese Auszeichnung – der Jugendliche aus Wolkendorf ist seit 2018 bei sämtlichen Einsätzen der Freiwilligen Feuerwehr seines Wohnortes dabei. Denn als kleines Kind hatte er mit ansehen müssen, wie ein Nachbarhaus von Flammen verschlungen wurde, weil ein anderes Kind mit dem Feuer gespielt hatte. Verschont blieben dabei einzig und allein die im Haus wohnenden Menschen. Sergiu schwor sich damals, bei Erreichen des vorgeschriebenen Mindestalters der Feuerwehr seines Heimatorts beizutreten. Im Corona-Jahr 2020 hat er sich den Helm und die Schutzkleidung ganze elf Mal übergestreift.
Der Erlebnisbericht aus erster Hand an der Löschfront, für den Sergiu mit dem Drei-Königs-Preis der Ausbildungsstätte der EKR belohnt wurde, schildert einen Großbrand in der Roma-Siedlung von Wolkendorf, der sich am 5. Dezember 2019 ereignete. Am Vorabend des Nikolaustages vergaßen Einwohner das Löschen der Flammen, Glut und Kohlen ihrer Grillparty.
„Leider reichte diese Unachtsamkeit einiger Bewohner der Siedlung aus, gleich drei Häuser in einen verheerenden Brand zu stecken. Die Kapazitäten der freiwilligen Feuerwehr vor Ort reichten nicht mehr aus, so dass auch aus den Nachbardörfern Verstärkung angefordert wurde. Neben den beiden Einsatzfahrzeugen aus Wolkendorf eilten weitere fünf Löschfahrzeuge der Behörde für Notsituationen im Kreis Kronstadt und noch zusätzliche drei Löschfahrzeuge aus den Nachbarorten Neustadt, Zeiden und Rosenau herbei. In fast vier Stunden Intensiveinsatz konnten die Brandherde gelöscht werden. Dadurch wurde ein Ausbreiten des Feuers in der engen Siedlung mit den vielen kleinen Häusern verhindert. Meine Aufgabe war es, die Löschfahrzeuge ständig mit Wasser zu betanken. Gemeinsam mit den Fahrern der leeren Fahrzeuge fuhren wir ins Dorf zum ersten Hydranten, ich sprang aus dem Fahrzeug und schloss die Schläuche am Wasserhydranten an. Als diese voll waren, packte ich wieder alle Schläuche aufs Fahrzeug und wir eilten zurück, um dann auch mit dem nächsten Fahrzeug zum Auftanken zu fahren. Natürlich war der Schaden sehr groß, doch durch unseren Einsatz konnte viel Schlimmeres verhindert werden. Nach diesem tragischen Ereignis unterstützte das Rathaus den Wiederaufbau der drei kleinen Häuser der Roma-Siedlung mit Holz und Baumaterial.“