Reschitza – Das schwierige Erbe, das Rektorin Venera Manciu vor einigen Wochen übernommen hat, wird weiter potenziert: wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft des Obersten Justiz- und Kassationshofs (ÎCCJ), Ramona Bulcu, auf Anfrage bekanntgab, stehen weitere 15 Hochschullehrer aus Reschitza im Visier der Staatsanwälte der Generaldirektion Antikorruption (DGA) der Polizei. Mehr noch: „Es werden Untersuchungen gegen alle Hochschullehrer der Universität „Eftimie Murgu“ vorgenommen“, erklärte sie, „wobei es vorrangig darum geht, wie die Studenten des ersten Jahrgangs benotet wurden, vor allem in der Studienrichtung Europäisches und Internationales Recht, im Studienjahr 2014-15.“
Wir erinnern daran, dass im Dezember 2015 und im Januar 2016 bereits zwei Strafdossiers Reschitzaer Hochschullehrer gerichtlich abgeschlossen wurden. Im ersten Antikorruptionsverfahren sind der Prodekan Florin Franţ sowie die Hochschullehrer Irina Oriol, Ruxana Ghiţă und Mihai Vişan zu unterschiedlich langen Freiheitsstrafen, teils auf Bewährung, verurteilt worden.
Ein zweites Untersuchungsverfahren hatte der Reschitzaer Staatsanwalt Nelu Teacă gegen die Hochschullehrerin Andreea Minda eröffnet und dann mangels Beweisen und wegen Belanglosigkeit der Summen geschlossen. Es wurde aber vom Generalstaatsanwalt Rumäniens neu eröffnet und endete mit einer dreijährigen Freiheitsstrafe für die Hochschullehrerin – deren Anfechtung des Urteils noch nicht beurteilt wurde. Sofern die Angaben der Sprecherin der Staatsanwaltschaft des Obersten Justiz- und Kassationshofs (ÎCCJ), Ramona Bulcu, im Detail stimmen, werden die Hochschullehrer des Ersten Jahrgangs Europäisches und Internationales Recht des Hochschuljahres 2014-15 untersucht, namentlich Sorin Tiberiu Trentea, Mihaela Martin, Marian Mihăilă (das ist der ehemalige Senatspräsident, über den wiederholt berichtet wurde), Florentina Lupşa, Ana Vasile, Cristian Rudolf, Gheorghe Pinteală, Otilia Micloşină (eine Staatsanwältin), Àrpad Czika, Viorel Bizău, Alina Stancovici, Dumitru Batâr, Maria Batâr, Gheorghe Popovici und Dan Stan.
Sie alle sollen Subjekte der Untersuchungen in einem neuen Strafverfolgungsdossier der Bukarester Staatsanwaltschaft sein. Die Staatsanwälte sprechen von einem „illegalen Bereicherungssystem“. Fakt dürfte allerdings auch sein, dass die obige Liste, die einfach alle Hochschullehrer aufzählt, die in jenem Studienjahr an dieser Fachrichtung unterrichtet haben, pauschal und brutal Schmiergeldlehrer mit ehrlichen Hochschullehrkräften vermischt, mit denjenigen, die nun durch das Nebeneinanderauflisten unschuldigerweise besudelt werden. Die Trennung der Spreu vom Weizen wird wohl im Abschlussbericht der DGA-Staatsanwälte und letztendlich aber vor Gericht geschehen.