Weiterer Schritt zum Einrichten der Revolutionsroute

Neun symbolische Orte erinnern an die historischen Ereignisse von 1989

Temeswar – Das Projekt der Revolutionsroute geht in die nächste Etappe über, nachdem vorige Woche das technische Projekt vom Temeswarer Stadtrat genehmigt worden ist. Eine zusätzliche Markierung wird auf Anraten des Revolutionärs Corneliu Vaida angebracht, nämlich dort, wo die erste Märtyrerin der rumänischen Revolution von 1989 gestorben ist. Weitere Änderungen wird es nicht geben, zumal das Projekt mit EU-Geldern finanziert wird. Die Arbeiten werden nun ausgeschrieben.

Die erste Märtyrerin der Revolution, die im Dezember 1989 in Temeswar/Timișoara ausgebrochen ist, ist Rozalia Irma Popescu. Sie starb am Nachmittag des 17. Dezembers, nachdem sie von einem Panzer überfahren wurde. „Ich bin der Meinung, dass dieser Ort gesondert gekennzeichnet und so in die Route der Revolution aufgenommen und nicht mit der Gegend der Neptun-Bäder in einen Topf geworfen werden sollte, denn er liegt 400 Meter davon entfernt, an der Kreuzung des Pestalozzi- und des Pârvan-Boulevards, wo sich die heute gesperrte Brücke (Anm.d.Red.: die Brücke der Verliebten) befindet, genau an der Stelle des Brunnens. Dort wurde Rozalia Popescu am Nachmittag des 17. Dezembers überrollt, ich war Augenzeuge“, sagte Corneliu Vaida während der Online-Sitzung der Stadträte vorige Woche. Der Bürgeraktivist wies außerdem darauf hin, dass der Wendepunkt in der jüngeren Geschichte Rumäniens in Vergessenheit zu geraten droht, wenn die Behörden nichts unternehmen. „Dieses Jahr ist der 35. Jahrestag der Revolution. Ich würde mir ein klares Programm für diesen Jahrestag wünschen, denn mit der Zeit stelle ich fest, dass anstelle von mehr Wahrheiten immer mehr Unwahrheiten über die Revolution auftauchen und die Revolution immer mehr in Vergessenheit gerät“, sagte Corneliu Vaida, der sich von den Behörden wünscht, diejenigen, die aktiv an der Revolution teilgenommen haben, in das Gedenkprogramm einzubeziehen.

Die Revolutionsroute wird neun Anhaltspunkte/Gebiete in der Stadt umfassen, die in jenem Dezember 1989 eine wichtige Rolle gespielt haben: die Neptun-Bäder, der Heldenfriedhof, der Freiheitsplatz, das Verwaltungspalais am Boulevard der Revolution vom Dezember 1989, der Opern-(Sieges)platz, der Märtyrerboulevard, der Sankt-Georgs-Platz, die Trajansbrücke und der Platz der Heiligen Maria. Die Route der Revolution wird mit EU-Mitteln aus dem Nationalprogramm für Wiederaufbau und Resilienz PNRR finanziert, wobei sich die Gesamtkosten auf etwa 10,7 Millionen Lei belaufen. Im Rahmen des Projekts soll die Revolutionstraße mit türkisfarbenen und bronzenen Granitplatten mit eingravierten Texten markiert werden. Zugleich gibt es eine App mit Fotos und Aufnahmen vom Dezember 1989. Wo es der Platz zulässt, wird auch eine Sitzbank eingerichtet, die eine bessere Markierung, aber auch die Nutzung des Platzes zum Ausruhen oder für soziale Kontakte ermöglicht.