Temeswar – Der ehemalige syrische Geschäftsmann Zaher Iskandarani, auch „Prinz des Banats“ genannt, bekannt durch seine nach der Wende im Banat, hauptsächlich im Kreis Temesch, getätigten zwielichtigen Geschäfte mit Alkohol und Zigaretten, gilt weiterhin als einer der meistgesuchten Verbrecher des Landes. Laut der Seite der rumänischen Polizei wird er in der Rubrik „Most wanted“ gar als die Nummer zwei angeführt. Der Aufenthalt des Syriers, der bis zu seiner Verurteilung – ein rumänisches Gericht verurteilte ihn in Abwesenheit zu fünf Jahren Haftstrafe wegen millionenschwerer Steuerhinterziehung – seinen Wohnsitz in Temeswar hatte, ist seit geraumer Zeit unbekannt. Die Polizei mutmaßt, er würde sich irgendwo im Raum der Hauptstadt versteckt halten, Vertreter der Temeswarer Justiz, die seine Handlungsweise nach unzähligen Prozessen bestens kennen, tippen eher darauf, dass Iskandarani sicher in seiner alten Heimat Syrien, bei seinem Bruder Maher, untergetaucht ist.
Vor acht Jahren hatte DIICOT Iskandarani gemeinsam mit zwei anderen Angeklagten arabischer Herkunft des Schwarzhandels, der Bildung einer Verbrecherbande, der Steuerhinterziehung sowie der gesetzwidrigen Nutzung einer Marke angeklagt. Das nach großangelegten Hausuntersuchungen in Iskandaranis Zigarettenfabrik von Sackelhausen, neben Temeswar. Damals hatte man dort bedeutende Mengen Tabak, gefälschte Steuermarken und Zigarettenpäckchen der Marken „Marlboro“ und „LM“ entdeckt. Im Oktober 2012, nach einem Dauerprozess von 2005 bis 2012, wurde das Trio jedoch vom Amtsgericht Bukarest überraschend freigesprochen. Das Bukarester Berufungsgericht verurteilte darauf Iskandarani zu fünf Jahren Haft, seine Mitangeklagten zu einer Strafe von je drei Jahren Gefängnis, die diese auch derzeit absitzen. In dieser Zeitspanne meldeten fast alle in die illegalen Geschäfte implizierten Firmen Insolvenz an, sodass ein Großteil der dem Staat produzierten Schäden auch nicht mehr wiedergutgemacht werden konnten.
Laut der Seite der rumänischen Polizei, gilt derzeit Ayuts Gagik, „Yura“, ein aus Armenien gebürtiger Zuhältert, als meistgesuchter Verbrecher des Landes. Es folgen der Arader Schwindler und Hochstapler Radu Miclea, der Zuhälter Claudiu Piclisan (Alba Iulia), Ovidiu Ruben Falibac (Autodieb), Ilie Valug (seit 15 Jahren wegen Vergewaltigung gesucht), der Chinese Liu Jianfeng (Kinderpornografie), Marian Creţu (Mord) und Bebi Stoian (Geldfälscher). Der lange Zeit auch mittels Interpol in aller Welt gesuchte Codruţ Marta, der ehemalige Kabinettschef von Sorin Blejnar (ANAF-Ex-Chef) wurde vor Kurzem von FBI in der USA gefasst.