Kronstadt – Ausgehend von der Tatsache, dass es keine einwandfreien Besitzverhältnisse der mittelalterlichen Wehr- und Verteidigungsanlagen der Stadt gibt, und dadurch auch keine Investitionen für deren Restaurierung vom Kreis oder der Stadt vorgenommen werden können, haben die Mitglieder des Kronstädter Kreisrates in ihrer Sitzung vom 30. August l.J. den Entwurf zur Änderung des Regierungsbeschlusses Nr.972/2002 angenommen. Dadurch sollen die Baudenkmäler, die sich in der Evidenz beider Institutionen befinden, aus dem Inventar des Kreises gestrichen werden. Nach der Änderung durch die Regierung wird die Übergabe vom Kreis an die Stadt durch Protokolle vorgenommen, in denen die Immobilie, deren Wert und die vorgenommenen Investitionen vermerkt werden. Dabei handelt es sich insgesamt um 17 Positionen ausgehend vom Gebäude des alten Rathauses, dem Schwarzen und Weißen Turm, der Graft-Bastei, über die Festungsmauern vom süd-westlichen bzw. nord-westlichen Teil der Stadt, zu der Tuchmacher-Bastei, dem Kürschner-Zwinger, der Seiler-Bastei, dem Pulver-Turm, der Rotgerber-Bastei, dem Fleischer-Zwinger und dem Studenten-Turm.
Ausgeschlossen ist die Weberbastei, die sich in Besitz der evangelischen Kirche befindet. Für die Klärung der Besitzverhältnisse dieser Baudenkmäler haben sich besonders die beiden Forumsvertreter im Kronstädter Kreisrat Wolfgang Wittstock und Caroline Fernolend eingesetzt, auf deren Drängen der Beschlussentwurf schneller auf die Tagesordnung gelangte. Durch die Klärung der Eigentumsverhältnisse können die Basteien und Türme auch wieder wirtschaftlich genutzt werden. In diesen wurden Verkaufs- und Ausstellungsstände eingerichtet, die seit geraumer Zeit geschlossen sind. Seit 2012 werden Gespräche und Korrespondenz zwischen dem Kreisrat und Bürgermeisteramt geführt, doch bisher ohne konkretes Ergebnis. In gleicher Sitzung wurde auch beschlossen, das Olimpia-Gebäude des ehemaligen Eislaufplatzes, das unter Denkmalschutz steht, dem Geschichtsmuseum des Kronstädter Kreises in Verwaltung zu geben. Diesbezüglich stellte der Direktor genannten Museums Nicolae Pepene einen Antrag, laut dem in diesem ein Museum des Sports und Bergtourismus eingerichtet werden soll. In einem Saal wird die ständige Ausstellung untergebracht, in einem weiteren Raum sollen zeitweilige Ausstellungen eingerichtet werden. Hinzu kommt eine Bibliothek, ein Dokumentationsraum, Büro- und Lagerräume. Laut Beschluss wird das Geschichtsmuseum alle Pflichten bezüglich Instandhaltung und Betrieb übernehmen.