Reschitza - Zu Beginn seiner Karriere in der Politik gehörte er zu jenen Mitgliedern der PSD-Jugendorganisation, die sich persönlich der Protektion und Sonderförderung der Parteispitzen (Ion Iliescu, Adrian Năstase usw.) erfreut hatten. Ein warmes Plätzchen hatte man ihm damals am von Adrian Severin geleiteten Sozialdemokratischen Institut gesichert. Dann tauchte er plötzlich unter: er probierte sein Glück in der Privatwirtschaft. Es lief nicht wie erwartet. Seit zwei Monaten sieht man ihn wieder werktags in schwarzem Anzug, weißem Hemd, dunkler Krawatte und goldgerahmter Brille im Reschitzaer Stadtzentrum, immer lächelnd, jedem die Hand reichend. Claudiu Pasăre, der ehemalige Hoffnungsträger der PSD ist zurück. Für die Nationalistenpartei PRU.
Jüngst gab er bekannt, er sei von der Parteiführung („von Herrn Dan Diaconu und von Sebi Ghiţă” – letzterer ist der wegen vielfacher Gesetzesübertretungen in mehreren Strafdossiers beschuldigte Sebastian Ghiţă, der frühere beste Freund des Ex-Premiers Victor Ponta und Auslöser des Skandals rund ums angebliche Plagiat von DNA-Chefin Laura Codru]a Kövesi) mit der Interimsleitung der Partidul România Unită im Banater Bergland beauftragt worden. Und weil er zusammen mit seinem Jugendfreund Dorel Jurchescu der PRU für das Eintragen auf die Wahllisten 6000 Unterschriften gebracht habe, werde er am 11. Dezember die PRU-Liste fürs Abgeordnetenhaus, sein Freund Jurchescu jene für den Senat anführen: „Nach den Gesprächen mit Bogdan Diaconu und Sebi Ghiţă kann ich bestätigen, dass ich die PRU-Karasch-Severin-Liste fürs Abgeordnetenhaus, Dorel Jurchescu jene für den Senat eröffnen werden.”
Claudiu Pasăre hat in Reschitza das Lyzeum besucht und ist danach über die PSD-Jugendorganisation in Bukarest gelandet, wo er rund 15 Jahre gelebt hat, um sich in dieser Zeit bei seinen „lieben Menschen aus Reschitza” nur seltenst zu zeigen. Sein unerwartetes Wiederauftauchen dürfte zu den größten Überraschungen dieses Wahlkampfs im Banater Bergland zählen.