Wenig Akazienhonig

Honigproduktion bisher etwa ein Fünftel des Üblichen

Reschitza - Die Imker des Banater Berglands klagen nahezu unisono über eine „fast vollkommen fehlende Produktion von Akazienhonig“. Der schwere Winter und das extrem wechselvolle Frühjahrswetter haben nicht nur den Bienenvölkern zugesetzt und die Bestände stark geschwächt, sondern auch die Akazienblüte angegriffen. Da in der Blütezeit der Akazien und des Schlehdorns auch noch nahezu ununterbrochen anhaltender Regen herrschte, klagen viele Bienenzüchter, dass sie bereits empfindliche Produktionsverluste verzeichnen müssen.

„Akazienhonig wird im Banater Bergland in diesem Jahr zu einer Rarität und die ganz besondere Spezialität des Banater Berglands, Akazien- und Schlehdornhonig – eine ausdrückliche Empfehlung zur Stärkung des Herzmuskels – ist fast inexistent“, heißt es aus dem Raum Orawitza, wo die Imker am besten organisiert sind und in normalen Honigjahren hunderte Tonnen exportieren. Im Durchschnitt liegt die Honigproduktion aus der Akazienblüte in diesem Jahr bei etwa einem Fünftel des sonst Üblichen: „Wenn ich in normalen Jahren durchschnittlich zehn Kilo Honig von einem Bienenstock schleudern kann, dann waren es in diesem Jahr eher zwei Kilo als drei“, sagt Gheorghe T. aus Vărădia.

Etwas besser ist die Lage im Großraum Bokschan, wo Nicolae C. berichtet, dass die Imker durchschnittlich fünf Kilo – immer noch bloß halb so viel wie in normalen Jahren – pro Bienenvolk schleudern konnten.

Besser zeichnet sich die Lage bezüglich der künftigen Ernte bei Lindenhonig ab. Einerseits haben sich die Bienenvölker erholt, andrerseits sind die Witterungsbedingungen während der jetzt laufenden Zeit der Lindenblüte nahe dem Idealen, weil es eine gewisse Ausgewogenheit zwischen Hitze und Regen gibt. Angesichts der Investitionen in die Bienenvölker während des vergangenen Winters dürfte sich die Finanzlage der Imker allerdings erst nach einer guten Ernte von Lindenhonig austarieren. In anderen Jahren waren sie schon nach der Akazienblüte in den schwarzen Zahlen.

Bei Mihai R. in Zăgujeni, an der E70 Karansebesch – Temeswar, der 60 Bienenstöcke besitzt, konnten vergangene Woche bloß 150 Kilo Akazienhonig geschleudert werden. „Ich hatte um die 600 Kilogramm erwartet, wie fast immer“, sagt der Imker, der die Bienenzüchterei gemeinsam mit seinem Sohn betreibt. „Wintersüber hatte ich den Völkern es an nichts fehlen lassen – die Investition entsprach alles in allem etwa 250 Kilo verkauftem Honig – aber wir haben 2012 eben ein schlechtes Honigjahr. Wenn ich die Zeit und die Mittel zur Wanderimkerei hätte, wäre die Chance gegeben, auch in diesem Jahr drei- bis viermal mehr Akazienhonig zu produzieren. Nur die Wanderimkerei hätte – nach den gegebenen Bedingungen des Jahres 2012 – etwas gebracht. Aber Wanderimkerei verlangt weitere Kosten. Und Zeit.“