Temeswar – Viele Versprechen, nur wenig dahinter: Temeswar/Timişoara, die europäische Kulturhauptstadt 2021, wird von der rumänischen Regierung deutlich weniger Mittel als erwartet bekommen, wie aus dem Budget-Entwurf für 2020 ersichtlich ist.
Laut dem Haushaltsentwurf stellen 1,4 Millionen Lei, also rund 300.000 Euro, die Kredite dar, die die Regierung für die Europäische Kulturhauptstadt 2021 aufnehmen möchte. Und das, obwohl Bürgermeister Nicolae Robu vor knapp einer Woche in einem offiziellen Brief von der Orban-Regierung verlangt hat, dass das Gesetz eingehalten werde. Robu (PNL) schrieb an seine Parteikollegen in Bukarest, die Eilverordnung OUG 42 und das Gesetz 198 zu beachten und dafür zu sorgen, dass die für „Temeswar 2021“, ein landesweit wichtiges Projekt, versprochenen Summen bereitgestellt werden. Dies konnte allerdings „aus technischen Gründen“ nicht erfolgen, so Nicolae Robu als Erklärung auf Facebook, der gleichzeitig zugab, dass er Gelder in Höhe von 43,4 Millionen Lei von den insgesamt 105,8 Millionen Lei per Gesetz festgelegten Gelder für 2020 erwartet hätte. Der Temeswarer Bürgermeister informierte via Facebook, dass auf seinen Anregungen hin die Temescher PNL-Parlamentarier einige Änderungen für den Haushaltsentwurf vorschlagen würden. Die Senatorin Alina Gorghiu forderte am Donnerstag zusätzliche 2 Millionen Lei als Ergänzung der im Haushaltsentwurf vorgesehenen Summe. Laut dem Haushaltsentwurf sieht die Finanzierung für die europäische Kulturhauptstadt im Jahr 2021 deutlich besser aus. Dann winken dem Kulturhauptstadtprojekt 80,9 Millionen Lei Verpflichtungsdarlehen und 79,4 Millionen Lei im Haushalt eingeplante Darlehen zu.
Laut der Eilverordnung OUG 42/2019 sollten für die Zeitspanne 2019-2022 insgesamt 52,9 Millionen Lei in die Aktionen des Kulturhauptstadtvereins fließen. Dem beigefügt sind sechs Infrastrukturprojekte im Wert von mehr als 114 Millionen Lei.