Wenn der Witz Wirklichkeit wird

Es soll sich vor einem Autohaus, irgendwo in Europa zugetragen haben, als ein Händler den neuen Duster vorstellte: Er hat... und er ist mit... ausgestattet! Die... sind verstärkt und die... halten dreimal länger! Daneben hörten sich zwei Gaffer die Lobeshymne auf die Festigkeit des Wagens eine halbe Stunde lang an bis einer meinte: Toll, diese Leute, was sie alles erfinden und anwenden nur um ihre Straßen nicht zu reparieren. J

a, der Witz kursierte eine Zeit lang und man konnte – wenn auch bitter – darüber lachen. Was das Kronstädter Bürgermeisteramt nun aber vor hat, ist weder Witz und gar nicht zum Lachen, wenn man an das vergeudete Geld denkt. Es soll nämlich eine neue Internetseite eingerichtet werden, auf welcher den Bürgern jede Reparatur an den Versorgungsnetzen von Wasser, Strom, Gas, Fernmeldewesen usw. in Echtzeit (!) mitgeteilt wird, um so ihre Fahrroute durch die Stadt optimal planen zu können.

Es ist selbstverständlich, dass eine Baustelle jeglicher Art, geplant oder nicht, angezeigt werden muss. Beschilderung mit Aufstellen von Warn- und Umleitungstafeln ist Pflicht für jedes Unternehmen, das Arbeiten auf öffentlichem Gelände durchführt, seien es nun Reparaturen oder Neuanlegungen. Dass diese jedoch auch über eine – mit den entsprechenden Kosten – extra angelegte Internetseite angekündigt werden sollen, ist übertrieben. Kronstadt ist keine Metropole mit Millionen von Einwohnern und kann ohne großem Zeitaufwand – mit oder ohne Umleitungen – in 15 Minuten durchquert werden.


Da sollte doch der Aufwand für die schnellere Abwicklung der Arbeiten eingesetzt werden, denn davon gibt es viel zu viele in Kronstadt.
Eben die Straße reparieren und nicht die Stoßdämpfer verstärken.