Wenn ich groß bin, werde ich...

Wieder gelungene Kinderspielstadt

Danubius – wie eine richtige Stadt

Fogarasch - Wenn ich groß bin, werde ich...Polizist! Oder doch lieber Kondi-torin?Schneider? Chef eines Transportunternehmens? Das sind die Fragen, die sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Kinderspielstadt in jedem Jahr stellen. Auch heuer gab es wieder, nun schon im 6. Jahr, zwei Serien der begehrten Freizeit in deutscher Sprache in Bekokten in der Nähe von Fogarasch.

Gleich am ersten Ferientag ging es los für 140 Kinder (so viele wie noch nie!) im Alter von 8 bis 11 Jahren und rund 50 Betreuer und Mitarbeiter aus Rumänien, Ungarn, Serbien und Deutschland. Mit dem nötigen Ernst und gleichzeitig mit spielerischer Gelassenheit ging es an die Arbeit. Da sägten und backten, bastelten und diskutierten die Kinder, dass es eine Freude war! Die kleinen Verkäufer, Tischler, Frisöre, Kinobetreiber, Forscher, Reporter, Bäcker, Feuerwehrleute, Schauspieler, Juweliere, Polizisten, Schneider, Stadträte, Tellerwäscher u. v. a. erfüllten Danubius, die Stadt der Kinder, mit Leben. Während der Woche hatten die Bürger von Danubius die Möglichkeit, unter der Anleitung jugendlicher und erwachsener Mitarbeiter, je drei verschiedene Berufe kennen zu lernen und auszuüben. Und damit nicht genug: Damit die Stadt auch fachgerecht regiert wird, stellten sich Kandidatinnen und Kandidaten zur Bürgermeisterwahl. Sie präsentierten in einer der täglich stattfindenden Bürgerversammlungen ihr Programm, damit die kleinen Bürger auch wissen, wofür sie sich bei der Wahl entscheiden sollen.
Außerhalb der Öffnungszeiten der Spielstadt hatten die Kinder jede Menge Zeit zum Spielen und Toben, und auch eine Wanderung nach Seligstadt stand auf dem Programm.

Beim Abschied bedauerten einige, dass die Zeit so schnell vorbei war. Aber sie wollen wieder kommen, sagten sie.
Nach einem kurzen Tag Pause kamen dann die nächsten 140 Kinder mit ihren Koffern und Taschen, den Lieblingskuscheltieren und den wohlmeinenden Ratschlägen ihrer Eltern in Bekokten an. Manche, die schon in den vergangenen Jahren dabei waren, diskutierten aufgeregt darüber, welche Berufe sie dieses Mal wählen würden, andere, die zum ersten Mal da waren, sahen aufgeregt dem entgegen, was sie erwarten würde. Es kam, wie es kommen musste. Die Stadt nahm ihren Lauf, die Kinder nahmen die Arbeit in ihren jeweiligen Workshops ernst, und wenn man sich über den Preis, der in der Tischlerei hergestellten Halsketten, der Waffeln aus der Bäckerei oder der Maniküre, die der Schönheitssalon anbot, handelseinig wurde, wechselten die Seli (die kinderspielstadteigene Währung) schnell ihren Besitzer.
Auch diese zweite Woche verging wie im Flug, und die Bürgerinnen und Bürger von Danubius planen sicher schon ihren nächsten Aufenthalt in der Spielstadt.

Wir blicken auf die beiden Wochen zurück, mit Dank an unsere Betreuerinnen und Mitarbeiter, die uns tatkräftig unterstützt haben, mit Dank an das hauseigene Personal, das für leckeres Essen und saubere Badezimmer gesorgt hat, und mit Dank an die Institutionen, die das fröhliche Treiben in Danubius durch finanzielle Unterstützung erst ermöglicht haben: das Institut für Auslandsbeziehungen Stuttgart und das Haus des Deutschen Ostens München.
 

Renate Klein