„Wenn schon, dann richtig“

Michelsberger Gemeinde lässt derzeit ihre Kirche reparieren

Von außen sieht die Michelsberger Kirche schon schmuck aus, Weihnachten sollen die Arbeiten ganz abgeschlossen sein. Foto: Michael Henning

Michelsberg - Die evangelische Kirchengemeinde in Michelsberg/Cisnădioara lud am Sonntag zum Gottesdienst in sächsischer Mundart. Anschließend saß man im Pfarrgarten bei evangelischem Speck und Hanklich zusammen. Im Hintergrund ragt die evangelische Kirche empor, die die Gemeinde derzeit renovieren lässt.

Der Herbst zeigte sich an diesem Tag noch einmal von seiner besten Seite. Die bunten Wälder leuchteten in der Mittagssonne. Die Temperaturen stiegen auf zweistellige Werte. Unter diesen Bedingungen präsentierte Gemeindemitglied Michael Henning gern die kleine Kirche, die die Gemeinde „fit für die Zukunft machen lässt“.

Die letzte Renovierung liegt 23 Jahre zurück. 1988 reparierte die Gemeinde das Gotteshaus – bis auf das Chordach. Dessen Renovierung wurde heuer unumgänglich. Ohne Baugenehmigung wollte die Gemeinde die Arbeiten nicht durchführen, erzählt Henning und fügt hinzu, „na, wenn schon Baugenehmigung, dann richtig“. Mehr als ein Jahr plante ein Team, unter anderem aus Ortspfarrer Dr. Stefan Cosoroabă, Gabriel Tischer und Henning, die Renovierung, bis es in der letzten Augustwoche endlich losging.

Die Arbeiten liegen laut Henning gut im Plan: Das gesamte Kirchen- und Turmdach wurde neu gedeckt, auf der Nordseite verwendete man die alten Ziegel wieder, neue Dachziegel liegen auf der Südseite, beschädigte Dachlatten wurden ausgetauscht. Die Fassade erhielt einen neuen Putz, der bis auf einige Stellen an der Nordseite der Kirche aufgetragen und gestrichen ist. Die elektrischen Leitungen in der Kirche sind erneuert, außen wird die Kirche nachts künftig von Scheinwerfern illuminiert. Das Heltauer Rathaus habe zugesichert, so Henning, die Strahler an die  Straßenbeleuchtung anzuschließen. Die Turmuhr hat eine Klausenburger Firma repariert. Das Geläut funktioniert seitdem mit einer Automatik.

Auch der Kirchhof wird hergerichtet. Die Grundstücksmauer wurde neu aufgebaut. Die noch sichtbaren Reste der nördlichen Ringmauer sollen hergerichtet und in die Gestaltung des Kirchhofes eingebunden werden. Außerdem werden Schäden am Denkmal für die Gefallen der Weltkriege ausgebessert.

Im Innern der Kirche lässt die Gemeinde eine Winterkirche einrichten. Dazu wurde am westlichen Ende des Schiffes eine Glaswand eingebaut, die einen kleinen beheizbaren Raum schafft. Der jetzige Gottesdienst war vorerst der letzte in der Kirche. In den kommenden Wochen frischen Maler die Farbe im Innenraum auf. Wenn die Arbeiten im bisherigen Tempo weitergehen, können die Michelsberger schon zu Weihnachten wieder Gottesdienst feiern.

Finanziert werden die Arbeiten aus Mitteln der Gemeinde. Geld hat diese u.a. aus dem Verkauf des Gemeindesaals im Jahr 2009.