„Wer nichts arbeitet, muss gehen!“

Kreisratschef Duncas Endloskrieg mit den Lohnerschwindlern des Kreisrats

Reschitza – Das jüngste endgültig feststehende Urteil des Temeswarer Berufungsgerichts, das dem Kreisrat Karasch-Severin in der Causa der Entlassungen von zwei Dutzend Angestellten, die dagegen geklagt haben, recht gegeben hat, beflügelte Kreisratschef Romeo Dunca. Er setzt nun weiterhin Angestellte, die seiner Meinung nach nachweislich nichts Nützliches im Kreisrat tun/bzw. nichts zu tun haben und nur aus parteipolitischer Gefälligkeit dort angestellt wurden, auf die Schwarze Liste der zu Entlassenden. Im Originalton Dunca: „Die verfügen entweder über keinerlei Kompetenzen oder sie sind Diebe!”

Da das Temeswarer Berufungsgericht in seinem Urteil ausdrücklich feststellte, dass die im Januar 2021 beschlossenen Entlassungen umgehend wirken, hat Dunca verfügt, sie operativ werden zu lassen. Und er habe keinesfalls im Sinn, die „Säuberungsaktion“ zu stoppen: „Ich möchte noch sehr viele nach Hause schicken, so schätzungsweise 20-30 der Angestellten. Warum soll ich jemand bezahlen, wenn er für die Institution unproduktiv ist? Da haben wir beispielsweise den ehemaligen Fahrer meines Vorgängers Hurduzeu. Der ist vier Jahre lang täglich aus Ferdinandsberg nach Reschitza gependelt und hat aus Karansebesch den Hurduzeu mit- und abends wieder heimgebracht. Er hat noch etwas mehr als ein Jahr bis zur Rente. Ich habe ihm geraten, all seinen Urlaub zusammenzuscharren und dann die Rente abzuwarten. Er aber sitzt da im Kreisrat herum, statt von selber zu gehen, wie ich es ihm vorgeschlagen habe. Widersprochen hat er mir nicht, sitzt aber trotzdem weiter da im Kreisrat rum. Das ist nichts Persönliches, aber widernatürlich. Er kassiert Geld. Ohne was dafür zu tun. Muss man so was dulden, nur weil der Staat zahlt?“

Weiterhin hadert Dunca auch mit den „Inspektoren“ der Straßenbaubehörde: „In der Kreisdirektion für Straßenbau habe ich ein paar echte Nummern. Inspektoren, die fertige Straßenabschnitte inspiziert und gutgeheißen haben, per Unterschrift. Als ich in meiner Anwesenheit dieselben Straßenabschnitte nachprüfen ließ und beweisen konnte, dass nichts ok ist, haben sie unterschrieben, dass nichts ok ist. Als mir ein paar Papiere von der Straßendirektion fehlten und ich sie anforderte, weil ich prüfen wollte, wieso Arbeiten wie abgerechnet wurden, tauchen die fehlenden Papiere über Nacht auf. Darunter ein Papier mit der Unterschrift des ehemaligen Direktors [tika, auf dem steht: „Ident mit dem Original”. Aber das Original war bei mir – sie wussten nicht, dass ich es inzwischen gefunden habe – und es ähnelte gar nicht mit dem, das „konform“ war ... Schlussfolgerung: wenn man auf so etwas stößt und auf Leute, die etwas zu verbergen haben, dann kann man nicht weiter mit solchen Leuten arbeiten. Ich nicht. Wenn ich Erklärungen will zu offensichtlich Gemauscheltem, kann ich doch keine Erklärungen ausdrücklich von dem verlangen, der die Eselei angestellt hat! Wen wundert´s noch, dass mich dort offene Feindschaft empfängt?!“

Dunca unterstrich, dass in solcherlei Fällen die Entlassung oder auch die „freiwillige“ Abdankung vom Posten noch die sanftesten Maßnahmen sind. „Es wäre natürlich gut und angenehm gewesen, so vorzugehen, wie es mir mein Vorgänger Hurduzeu weise geraten hat: Schlussstrich ziehen und von Null anfangen. Aber ich sitze da und bezahle immer noch die Eseleien, die meine Vorgänger angerichtet haben, mit Haushaltsgeld für die rechtlich gut geschützten Diebereien der jüngsten Vergangenheit. Ich möchte einiges an Geld zurückhaben, wegen Vertragsbrüchigkeit und nachgewiesenem Schwindel. Dazu: bisher habe ich drei Strafanzeigen erstattet. Aus denselben Anlässen. Oder soll ich einen Schlussstrich ziehen unter „reparierte“ Straßen, wo 23 Prozent vom Asphalt fehlt? Oder wo zehn Millionen Lei für Straßen bezahlt wurden, die eigentlich nur höchstens neun Millionen kosten können? Ich prüfe gerade sieben Bauvorhaben, die alle nicht koscher sind.“