„Wer vergisst, ist Komplize!“

Zum Gedenken an die Revolution vor 29 Jahren

Temeswar – „Wir vergessen nicht und verzeihen nicht!“ Unter diesem Motto wurde am 15. Dezember der Marsch der Freiheit in Temeswar/Timişoara, vom Maria-Platz, wo das ehemalige Pfarrhaus des reformierten Priesters László Tökés steht, bis zum Opernplatz unternommen.

Organisatoren waren auch diesmal die Temeswarer ASU-Poli-Fußballanhänger. Etwa 300 Personen gingen am Samstag die Revolutionsstrecke. „Respekt ´89“, „Wer vergisst, ist Komplize!“, „Schade um das vergossene Blut“ und „Helden sterben nie!“ waren unter anderen die Aufschriften auf den Bannern während des Umzugs. Unterwegs machten die Teilnehmer Halt an der Orthodoxen Kathedrale sowie vor der Oper und zogen dann auch bis zur Gedenkstätte der Revolution und zum Heldenfriedhof, wo sie Kerzen für die gefallenen Opfer anzündeten.

Am 16. Dezember fand die traditionelle Festsitzung im Temeswarer Rathaus statt und in der Buchhandlung „La Dou² Bufni]e“ wurde ein Dokumentaressay und ein Film über Ion Monoran vorgestellt. Der Temeswarer Autor hat am 16. Dezember 1989 die Straßenbahnen auf dem Maria-Platz zum Stehen gebracht und zum Protest gegen das kommunistische Regime aufgerufen. Der Film wurde von Daniela Ra]iu erstellt und präsentiert unter anderen einzigartige Bilder von Ion Monoran.
Der Montag, 17. Dezember, ist in Temeswar ein Trauertag zum Gedenken an die Opfer der Revolution. An diesem Tag sind 1989 die ersten 66 Märtyrer in Temeswar gefallen. Zahlreiche Andachten und Gedenkmessen in Kirchen und am Heldenfriedhof wurden gehalten. Kerzen wurden auf den Treppen der Kathedrale angezündet.

Das Programm zum Gedenken an die Ereignisse von vor 29 Jahren in Temeswar wird fortgesetzt. Der 20. Dezember ist der Tag, an dem Temeswar zur ersten vom Kommunismus befreiten Stadt in Rumänien erklärt wurde. Die Konzertreihe „Rock for Revolution“ findet zu diesem Anlass statt.