Wertvolle sächsische Überbleibsel

Projektvorstellung einer Foto-Ausstellung in Fogarasch

Ein besonders wertvolles „Überbleibsel” - eine Fahne aus Bekokten mit dem Wappen Siebenbürgens aus dem Jahre 1792, von „Renascendis” vorgestellt
Foto: Asociaţia Renascendis

Kronstadt – Am Montag, um 14 Uhr, stellt in der evangelischen Kirche in Fogarasch/Făgăraş der Verein „Renascendis“ sein Projekt „Resturi şi rosturi“ vor. Eine Übersetzungsvariante dafür wäre „Überbleibsel, die Sinn machen“. Im Untertitel „Vergessene Schätze der Siebenbürger Sachsen aus dem Raum Fogarasch“ wird darauf hingewiesen, worum es sich eigentlich handelt – um mobiles Kulturgut, das sich im Besitz evangelischer Pfarrhäuser aus Fogarasch und aus benachbarten Gemeinden befindet. Dieser Bestand wurde in der Zeitspanne Juli – November durch den Verein „Renascendis“ mit Sitz in Felmern/Felmer untersucht und inventarisiert. Bei den Kirchengemeinden handelt es sich um Bekokten/Bărcut, Felmern, Rohrbach/Rodbav, Scharosch/Şaroş, Seligstadt/Seliştat, Seiburg/Jibert, Leblang/Lovnic und Schirkanyen/Şercaia – die zusammen mit der evangelischen Kirchengemeinde den Verband der Fogarascher Kirchengemeinden bilden. Die Fogarascher Kirchengemeinde ist Partner dieses Projekts, das auch von den deutschen Heimatortsgemeinschaften Felmern und Scharosch sowie von der rumänischen Verwaltung des Landeskulturfonds unterstützt wird.

Das Projekt nimmt sich vor, über die Internetplattform www.resturisirosturi.ro sowohl den Fachleuten als auch der Öffentlichkeit mobile Kulturgüter (Goldschmiedekunst oder Schnitzerei, Truhen, Fahnen, alte Bücher und Urkunden) aber auch Kircheninventar von kulturhistorischer Bedeutung (Altäre, Taufbecken, Orgeln, Kanzeln) bekannt zu machen und somit vor dem Vergessen zu retten. In einer zweiten Phase sollen Lösungen gefunden werden, diese Kulturschätze richtig zu lagern, zu restaurieren und auch auszustellen. Sie befinden sich nämlich zur Zeit oft nicht im besten Zustand, gelten als ein „Überbleibsel” der Sachsen, das zu Unrecht von den bekannteren Kirchenburgen in den Schatten gestellt wird. „Renascendis” will darüber hinaus auch den Kultur-Tourismus in dieser Gegend fördern, z.B. mit der Erstellung einer Landkarte mit den Sehenswürdigkeiten vor Ort. Die erzieherische Komponente ist ebenfalls präsent – man hat interaktiv, zusammen mit der Allgemeinschule aus Scharosch für die Schüler aus dieser Gemeinde ein Malbuch erstellt, das eine Auswahl  des untersuchten Kulturgutes beinhaltet. Parallel zur Vorstellung des Internetportals des Vereins „Renascendis” wird am Montag auch eine Foto-Ausstellung eröffnet, die 25 Fotografien zeigt, welche während der Feldforschung in und um die untersuchten evangelischen Kirchen entstanden sind.