West-Uni-Standort „Oituz-Straße“ ein Schritt weiter

Temeswar (ADZ) – Knapp vier Millionen Euro stellt die Europäische Union der Temeswarer West-Universität für den Ausbau des Standortes „Oituz-Straße“ zur Verfügung. Auf dem ehemaligen Militärgelände sollen neue Gebäude für die Fakultät für Kunst und Design sowie für die Musik- und Theaterfakultät entstehen. Am Dienstag wurde der Finanzierungsvertrag durch den Leiter der Regionalentwicklungsagentur der Westregion, Sorin Maxim, und dem Rektor der West-Universität, Professor Dr. Marilen Pirtea, unterschrieben. Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf 4,085 Millionen Euro. 3,94 Millionen Euro steuert die EU bei, für den Rest kommt die West-Universität selbst auf. Das Vorhaben soll zur Aufwertung eines teilweise brach liegenden Areals in der Stadtmitte führen und Unterrichtsräume für 1000 Studierende bieten.
Die Kunstfakultät, deren Hauptsitz sich in unmittelbarer Nähe, in einer alten österreichischen Kaserne befindet, bekommt ein neues Gebäude mit einer Nutzfläche von 1105 Quadratmetern, die Musik- und Theaterfakultät soll einen größeren Neubau bekommen, die angegebene Nutzfläche beträgt 4544 Quadratmeter. Ausstellungsräume, Ateliers, Laboratorien, mehrere Vorlesungssäle und ein Multimedia-Saal sind vorgesehen. Über dasselbe EU-Projekt sollen die Gebäude auch mit den entsprechenden Lehrmitteln ausgestattet werden.
Bei der feierlichen Vertragsunterzeichung sagte Agenturleiter Maxim, dass es seiner Behörde vor allem um die Verbesserung der Bildungsinfrastruktur geht, aber auch die Aufwertung des gesamten Areals spiele eine Rolle. Man trage so zur nachhaltigen städtischen Entwicklung bei. Ferner wies Sorin Maxim darauf hin, dass im Rahmen des Regionalförderungsprogramms der EU zwar eine Finanzierungssparte den Universitäten vorbehalten ist, doch diese hätten um 500% mehr Gelder beantragt als das Programm vorsieht. Es bleibe abzuwarten, ob zusätzliche Mittel zur Verfügung stehen werden. Universitätsrektor Pirtea sagte, dass für die Temeswarer West-Universität zwei weitere Projekte genehmigt wurden, nämlich die umfangreiche Sanierung des denkmalgeschützten Altbaus der Fakultät für Chemie, Biologie und Geografie (Pestalozzi-Straße) sowie die Sanierung und die Erweiterung des Zentrums für Graduiertenstudien in der Paris-Straße. Die entsprechenden Verträge sollen demnächst unterzeichnet werden.
Bereits vor mehr etwa 15 Jahren wollte die West-Universität, damals mit Mitteln des Bukarester Bildungsministeriums, das gesamte Militärareal Oituz-Straße übernehmen und dort mehrere Gebäude für verschiedene Fakultäten errichten. Doch durch die Finanz- und Wirtschaftskrise wurden diese Pläne teilweise aufgegeben, teilweise vertagt. Außer dem bereits Anfang der 2000er Jahre eingerichteten Sitz der Kunstfakultät konnten nur zwei weitere bereits existierende Gebäude der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät überlassen werden. Inzwischen ist in einer weiteren alten österreichischen Kaserne das Museum der Revolution von 1989 eingezogen. Auch das Nikolaus-Lenau-Lyzeum soll auf diesem Gelände neue Gebäude bekommen, dieses Projekt liegt im Zuständigkeitsbereich der Stadtverwaltung. Durch den Bau von zwei neuen Straßen, die die Oituz-Straße, die Popa-Șapcă-Straße und die Arader Straße verbinden werden, soll der gesamte, mehrere Hektar große ehemalige Truppenübungsplatz des k.u.k. Heeres an das gegenwärtige Straßennetz besser angeschlossen werden.