Hermannstadt (ADZ) – Rumäniens beste Nachwuchs-Zivil- und Strafrechtler kommen aus Klausenburg/Cluj-Napoca, die besten jungen Verfassungsrechtler lernen an der Rechtsfakultät der West-Universität Temeswar/Timișoara. In der letzten April-Woche fand in Hermannstadt/Sibiu der Landeswettbewerb der sechs führenden Rechtsfakultäten Rumäniens statt, veranstaltet wurde er von der Simion-Barnutiu-Fakultät für Rechtswissenschaften der Lucian-Blaga-Universität Hermannstadt. Es beteiligten sich Mannschaften der Rechtsfakultäten aus Klausenburg, Temeswar, Craiova, Bukarest, Hermannstadt und Jassy/Iași, außer den wissenschaftlichen Proben in Verfassungs-, Zivil- und Strafrecht maßen die Studierenden ihre Kräfte auch in Tischtennis, Fußball, Streetball und Schach. Als Gäste nahmen auch Studenten der Rechtsfakultät der Staatlichen Universität der Republik Moldau in Chișinău teil, 2017 hatten diese zum ersten Mal zu einem grenzüberschreitenden Rechtswettbewerb eingeladen.
Mit 86 Punkten gewannen den „Hexagon“ genannten und bereits traditionellen Wettbewerb die angehenden Juristen der Klausenburger Rechtsfakultät, zwei Punkte weniger ergatterten die Temeswarer und gelangten somit auf den zweiten Platz. Auf den dritten Platz landeten die Studenten aus Craiova mit 82 Punkten. Die starke Bukarester Fakultät musste sich heuer nur mit dem vierten Platz zufriedengeben, sie kam auf 74 Punkte. Platz Fünf belegten die Hermannstädter mit 50 Punkte, den Holzlöffel und somit den sechsten Platz bekamen die jungen Juristen aus Jassy, sie brachten es auf nur 44 Punkte.
Für die wichtigsten sechs staatlichen Rechtsfakultäten Rumäniens stellt dieser Wettbewerb eines der wichtigsten Events im Hochschuljahr dar, er wird mit großer Aufmerksamkeit verfolgt und in der Regel mindestens ab Beginn jedes Hochschuljahres vorbereitet. Traditionell konkurrierten die Nachwuchsjuristen immer nur in den Fächern Zivil- und Strafrecht, seit ein paar Jahren kam auch das Fach Verfassungsrecht hinzu. Wie der Dekan der Temeswarer Rechtsfakultät, Professor Dr. Lucian Bercea, dieser Zeitung sagte, ist das gute Ergebnis seiner Mannschaft, die es erneut auf den zweiten Platz gebracht hat, ein zusätzlicher Beweis für die Tatsache, dass die mit 25 Jahren relativ junge Temeswarer Rechtsschule ihren Platz in der Hierarchie der rumänischen Rechtslehre gefunden hat und diesen auch verteidigen kann.