Lenauheim - Das Lenauheimer Dorffest, das schöne, mittlerweile zu einer Tradition gewordene Fest „Kinder des Dorfes“ (Fiii satului), wird auch heuer eine neue Auflage erleben: Laut einer Ankündigung der Organisatoren, bzw. der Heimatortsgemeinschaft Lenauheim und der lokalen Kommunalverwaltung, wird das Fest dieses Jahr in der Gemeinde Lenauheim vom 5. bis 7. September veranstaltet. Wie gewohnt, treffen sich derzeitige und ehemalige Dorfbewohner, die zum Großteil in Deutschland lebenden Banater Schwaben, zu einem gemeinsamen Fest. Thema sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dieser Banater Gemeinde aber auch der multikulturelle Austausch zwischen der ehemaligen deutschen Dorfgemeinschaft und der heute in Lenauheim lebenden rumänischen Bevölkerung.
Zum Auftakt des Festes ist am Samstag, dem 6. September, ein Symposium im Heimat- und Lenau-Museum anberaumt. Danach sind Kranzniederlegungen in der Ortsmitte vorgesehen. Am Nachmittag findet ein Gottesdienst zum orthodoxen Kirchweihfest statt. Am Abend erwartet alle Teilnehmer vor allem die große Schar der Gäste eine Überraschung am Lenau-Denkmal. Das Sonntagsprogramm beginnt mit einer Messe in der katholischen Pfarrkirche, gefolgt mit einem gemeinsamen Gang aller bis zum Ortsfriedhof. Am Nachmittag wird im Kulturheim ein Kulturprogrammm dargeboten. Zum Fest werden zahlreiche Teilnehmer aus dem Ort, aus den eingemeindeten Ortschaften Grabatz und Bogarosch und den Nachbarorten , darunter auch Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland erwartet.
Die Gemeinde Lenauheim (ung. Csatad), 45 Kilometer westlich von Temeswar in der fruchtbaren Banater Tiefebene gelegen, zählt heute zirka 5000 Einwohner, zum Großteil Rumänen. Hier wurden 1767 Deutsche aus Luxemburg, Trier, Lothringen, auch Westfranken angesiedelt. Die Gemeinde hieß Csatad bis 1926, als der Ort den Namen ihres größten Dorfsohnes, des Dichters Nikolaus Lenau (1802-1850) erhielt. Eine Gedenktafel wurde am Geburtshaus des Dichters (damals ein Amtsgebäude) angebracht. 1903 wurde das Lenau-Denkmal vor dem Rathaus eingeweiht. Heute ist hier auch das Heimat- und Lenau-Museum, mit Dokumenten über Leben und Werk des Dichters sowie einer heute im Banat einzigartigen ethnografischen Sammlung mit banatschwäbischen Trachtenpuppen zu besuchen.