Arad – Das Kirchweihfest, das wohl beliebteste Volksfest der Banater Schwaben, wird heuer in der ehemaligen deutschen Gemeinde Schöndorf/ Frumuşeni, Kreis Arad, wieder gemäß Tradition am ersten Oktoberwochenende bzw. am Samstag, dem 4. Oktober, gefeiert.
Veranstalter sind diesmal die Heimatortsgemeinschaft Schöndorf aus Deutschland und die Gemeindeverwaltung der Ortschaft. Mitmachen werden in diesem Jahr zahlreiche ehemalige Schöndorfer aus Deutschland, die wenigen hier verbliebenen Personen deutscher Herkunft, liebe Gäste aus den Nachbarortschaften Engelsbrunn und Traunau, aber auch die heutige zum Großteil rumänische Dorfbevölkerung ist herzlich zum Dorffest eingeladen. Heuer hat die Schöndorfer Dorfgemeinschaft einen doppelten Anlass zum Feiern: Es sind 250 Jahre seit der deutschen Ansiedlung, aber auch 220 Jahre seit der Errichtung der römisch-katholischen Dorfkirche (1794).
Die Gemeinde Schöndorf liegt im Tal, südlich der Marosch, 15 Kilometer von der Kreishauptstadt Arad entfernt. Früher Teil der Gemeinde Engelsbrunn, seit einigen Jahren eigenständige Gemeinde, zählt Schöndorf, gemeinsam mit dem eingemeindeten Dorf Traunau/Aluniş zirka 2500 Einwohner. Über 90 Prozent der Bevölkerung sind Rumänen. Der Ort verfügt auch heute noch über keinen Eisenbahnanschluss, die nächsten Bahnhöfe waren und sind in Neuarad und Guttenbrunn.
Die deutsche Ansiedlung erfolgte 1764-1766 in der Zeit der Theresianischen Ansiedlung (III. Schwabenzug) auf dem Gebiet der von rumänischer Bevölkerung bewohnten Ortschaft Sefdin. Deutsche Ansiedler kamen aber noch bis 1800 und zwar aus dem Rheinland, Baden-Württemberg, Luxemburg, Elsass und Lothringen, Saarland, Bayern, aber sogar aus Böhmen, Ungarn und Schlesien.