Sathmar - Mitte Juni übernahm der Jesuitenpfarrer Michael Orbán die Leitung der deutschen Gemeinde der Kalvarienkirche in Sathmar/Satu Mare. Der 44-jährige Jesuitenpriester stammt aus Hermannstadt und ist in einer gemischten Familie dreisprachig aufgewachsen. Seine Mutter ist Rumänin, sein Vater halb Sachse und halb Ungar. Die Entscheidung, Priester zu werden traf Pfarrer Orbán noch ziemlich früh. Bereits als Kind spürte er die Berufung. Sein Vorbild war der Lokalpfarrer. Das Mönchswesen hatte ihn schon immer angezogen. In Hermannstadt lernte er die Ursulinnen und einen Franziskanerpfarrer kennen. In Deva traf Pfarrer Orbán den Leiter des Jesuitenordens, bei dem er an Exerzitien teilnahm.
„Das war noch in der Zeit des Kommunismus im Jahre 1988 und fand geheim statt“, erinnert sich der Jesuitenpfarrer, dem während der Exerzitien klar wurde, dass er in den Jesuitenorden eintreten wird. Da in Rumänien damals noch kein Jesuitenorden existierte, konnte Pfarrer Orbán in Ungarn in den Orden eintreten. Danach studierte er in München Philosophie und machte ein einjähriges Pastoralpraktikum in Montreal/Kanada. Theologie studierte Pfarrer Orbán in Rom von 1996 bis 2000. Nach vier Jahren Studium wurde er im Oktober in Montreal zum Priester geweiht.
Ab 2004 leitete er Exerzitien in Klausenburg/Cluj Napoca und im Jahr 2007 verbrachte er die letzte Etappe seiner Fortbildung als Jesuitenpriester in Porto Alegre/Brasilien. Von 2008 bis 2011 wirkte Pater Orbán in Klausenburg und ab 2011 war er Direktor der Jesuitengemeinde in Neumarkt und arbeitete im Rahmen der Universitätsseelsorge mit. Bekanntlich leiteten die Kalvarienkirche die Jusuiten bis zum Jahre 1948. „Von Bischof Eugen Schönberger erhielten wir die Möglichkeit, die Kalvarienkirche wieder zu übernehmen“, so Pater Orbán. Die deutsche Gemeinde der Kalvarienkirche sei für ihn nicht fremd, denn er arbeitete bereits auch in Montreal in einer deutschen Gemeinde, die dieser Gemeinde ähnlich ist.