Temeswar (ADZ) – Obwohl er den Temeswarern mehrmals versichert hatte, dass die Stadtverwaltung rechtzeitig alle Gehsteige instandsetzen wird, die durch die Arbeiten zur Erweiterung der Fahrspuren größtenteils zerstört wurden, gesteht nun Bürgermeister Nicolae Robu, dass durch den Wintereinbruch die Arbeiten eingestellt werden müssen und er im besten Falle provisorische Behelfsarbeiten durchführen lassen konnte. An den Gehsteigen werde man erst ab Frühjahr richtig arbeiten können, nun müsse man sich mit dem gegenwärtigen Zustand zufriedengeben. Allerdings sind viele Gehsteige im Bereich der Martin-Luther-Straße, der Hector-Straße, des Ionel-Brătianu-Boulevards, der Michelangelo-Straße und weiterer Straßen am Rande der historischen Innenstadt kaum begehbar und mitunter eine Gefahr für Kinderwagen schiebende Eltern, Senioren oder Gehbehinderte.
Im September hatte Robu gesagt, dass alle Gehsteige umfassend modernisiert werden und dass dies auch sehr schnell geschehen werde (die ADZ berichtete). Vom überdurchschnittlich warmen und äußerst regenarmen Herbst wollte das stadteigene Straßenbauunternehmen SDM jedoch nicht profitieren, es wurde kaum gearbeitet. Mehr noch: Ab etwa Oktober begannen Telekom- und Internetanbieter viele Gehsteige umzugraben, um endlich die an Bäumen, Masten und Gebäuden hängenden Kabel unterirdisch zu führen, obwohl bereits 2015 eine derartige Aktion stattgefunden hatte.
Nun müssten die Stadtverwaltung und das Straßenbauunternehmen das Ergebnis einer öffentlichen Ausschreibung für die Platten abwarten, die im innerstädtischen Bereich angebracht werden sollen, rechtfertigte sich Robu am Dienstag. Deshalb könne er auch nicht sagen, wann die Arbeiten an den Gehsteigen abgeschlossen werden, arbeiten werde man jedenfalls erst wieder im Frühjahr 2020. Zahlreiche Bürger würden ihm fortwährend Fotos mit den kaputten Gehsteigen schicken, aber er könne nur um Geduld bitten.
In den Monaten Juni bis September hatte Bürgermeister Robu zahlreiche Erweiterungsarbeiten an den Fahrspuren im Bereich des 1. Verkehrsrings angeordnet, die ohne Rücksicht auf die Gehsteige auch durchgeführt wurden. Viele Bürger warfen ihm daraufhin vor, dass er am Konzept der Autostadt festhält und dabei die zu Fuß gehenden Temeswarer einfach vergisst. Robu antwortete, dass er keineswegs Fahrspuren einengen oder gänzlich streichen möchte, nur damit es den Fußgängern oder den Fahrradfahrern besser geht.