„Wir sind erschöpft, aber nicht besiegt“

73. Kolping-Hilfstransport ging nach Czernowitz

Nebst Medikamenten und Nahrungsmitteln gehören Generatoren zu den nötigsten Ausstattungen, in einem Land, wo man ohne Licht aber mit Hoffnung lebt. Foto: Kolping Rumänien

Temeswar/Kronstadt (ADZ) – Am 24. Februar kam Kolping Rumänien mit dem 73. humanitären Hilfsgütertransport in Czernowitz/Cernăuți in die Ukraine an. „Seit drei Jahren herrscht dort Krieg. In dieser ganzen Zeit hat Kolping Rumänien dem ukrainischen Volk zur Seite gestanden, die Flüchtlinge unterstützt und kontinuierlich humanitäre Hilfe geleistet“, heißt es in der einschlägigen Pressemitteilung.

Es wurden bisweilen 425 Tonnen lebenswichtige Güter geliefert, darunter Medikamente, Desinfektionsmittel, Grundnahrungsmittel, Hygieneartikel, Kleidung und Schuhe, Taschenlampen, externe Batterien und Stromgeneratoren. Die 73. humanitäre Lieferung umfasste Medikamente gegen Erkältung und Grippe, die in der Ukraine immer schwieriger zu bekommen sind, sowie Lebensmittel für die Sozialkantine in Czernowitz, die täglich 500 Mahlzeiten für Flüchtlinge und zwei örtliche Krankenhäuser zubereitet. Bei dieser Gelegenheit wurde mit den Freiwilligen des Vereins eine Heilige Messe gefeiert und verwundete Soldaten besucht, die im Krankenhaus in Czernowitz gepflegt werden.

„Wir haben immer auf die Anrufe unserer Kollegen vom ukrainischen Kolpingverband reagiert. Sie teilten uns ihre aktuellen Bedürfnisse mit und wir machten uns bereit, die notwendige Unterstützung zu leisten. Im Laufe der Jahre haben wir einen professionellen Gastronomieofen, lange haltbare Lebensmittel für die Sozialkantine in Czernowitz, Stromgeneratoren sowie Geschenke und Süßigkeiten für Kinder in der Vorweihnachtszeit gespendet“, so Eduard Dobre, Vorsitzender des Kolpingwerks Rumänien.
„Selbst im Angesicht von Raketenangriffen, Erschöpfung und Trauer um die Toten finden die Menschen die Kraft zum Wiederaufbau, zur Unterstützung der Soldaten an der Front und zur gegenseitigen Fürsorge“, beschreibt Vasyl Savka, Direktor von Kolping Ukraine, die aktuelle Situation. „Freiwillige, Ärzte, Soldaten, Lehrer, Bauern – jeder trägt seinen Teil dazu bei, das Land am Leben zu erhalten. Wir schöpfen unsere Kraft aus Familie, Freundschaft und dem gemeinsamen Traum von der zukünftigen Freiheit. Wir haben gelernt, ohne Licht zu leben, aber nicht ohne Hoffnung. Wir sind erschöpft, aber nicht besiegt.“

Drei Jahre nach dem Ausbruch des Konflikts bekräftigt das Kolpingwerk Rumänien sein Engagement für die Fortsetzung des Projekts „Solidarität für die Ukraine“. Mit der Unterstützung der Kolping-Gemeinschaft in ganz Europa, privater Unternehmen und der Bevölkerung im ganzen Land nimmt sich die Organisation vor, weiterhin konkrete Hilfe für die vom Krieg Betroffenen zu leisten.