Temeswar – Die Ärzte aus Temeswar/Timișoara fordern die Bürger auf, zu Hause zu bleiben und den sozialen Kontakt soweit wie möglich zu vermeiden. Viele Mediziner-Teams, die in den staatlichen Krankenhäusern in der Stadt an der Bega arbeiten, ließen sich mit der Nachricht „Wir bleiben in den Krankenhäusern – ihr bleibt zu Hause“ fotografieren, um darauf hinzuweisen, wie wichtig es in diesen Zeiten ist, die Empfehlungen der Behörden zu befolgen. Die Fotos wurden im Sozialnetzwerk „Facebook“ verbreitet.
Auch der Manager des Kreiskrankenhauses Temeswar, Raul Pătrașcu, veröffentlichte auf seiner Facebook-Seite einige Empfehlungen für die Temeswarer, Temescher und nicht nur, mit der Bitte: „Wir sind für euch da, aber wir brauchen eure Hilfe, um der Verbreitung der Krankheit entgegenzuwirken. Bitte befolgt die einfachen Hygieneregeln und die offiziellen Empfehlungen der Behörden, damit ihr euch und eure Nächsten beschützen könnt.“ Raul Pătrașcu wies darauf hin, dass nicht jede Erkältung sofort eine Ansteckung mit COVID-19 bedeutet und die Notrufnummer 112 nur dann gewählt werden sollte, wenn man mit einer an Coronavirus erkrankten Person in Kontakt getreten oder im Ausland gewesen ist. „Wir, das Kollektiv des Kreiskrankenhauses, sind an vorderster Front und werden nonstop arbeiten, wenn es nötig ist. Wir werden mit Ruhe und etwas gesundem Menschenverstand die kommende Zeitspanne ohne Angst überwinden“, schloss der Krankenhausmanager sein Facebook-Posting ab.
Unterstützung für die Temeswarer Ärzte kam verstärkt in den letzten Tagen, und nicht nur dadurch, dass die Menschen in ihren Häusern blieben. Der Rotary-Club Temeswar spendete dem „Victor Babeș“-Krankenhaus für ansteckende Krankheiten eine künstliche Lunge im Wert von 220.000 Euro und der Malteser Hilfsdienst lieferte am Montag mehr als 300 Bettüberzüge und Nachthemden. Auch kleinere, aber wichtige Unterstützungsgesten machten die Temeswarer: Der Besitzer des Restaurants „Riviere Brasserie“, Mihai Pegulescu, verpflichtete sich, in den kommenden Wochen jeden Dienstag, um 13 Uhr, 20 Pizzas für die Ärzte des „Victor Babeș“ kostenlos zu liefern, und forderte auch die Restaurants in Temeswar auf, die ihre Tore noch nicht geschlossen haben, ähnlich zu handeln. Mehrere Freiwillige, darunter die Anhänger der Fußballmannschaft „Politehnica“, boten sich ehrenamtlich an, um die Einkäufe für ihre älteren Nachbarn zu erledigen.
Am Montag, dem 16. März, lagen 38 Menschen mit Coronavirus im „Victor Babeș“-Spital in Temeswar. Zwölf Patienten wurden hier erfolgreich durch den Einsatz der Infektionsärzte, allen voran Krankenhausleiter Virgil Musta, geheilt, sie müssen aber nach ihrer Entlassung weitere zwei Wochen in häuslicher Selbst-Isolation verbleiben.