Hermannstadt – Anlässlich seiner ordentlichen Mitgliederversammlung im Monat Oktober trat der Deutsche Wirtschaftsclub Siebenbürgen (DWS) vergangenen Mittwochabend an seinem Sitz in der Fleischergasse/Mitropoliei in Hermannstadt/Sibiu zusammen. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Harald Friedrich und der Annahme der Tagesordnung bot Cristian Cismaru, der Vorsitzende des Vereins My Transylvania, einen Einblick in die Geschichte und die aktuelle Tätigkeit des Vereins, der es sich seit 2008 zur Aufgabe macht, die lokale Gastronomie, genauer gesagt die Verbindung zwischen Kultur und Essen vor allem in Südsiebenbürgen zu erforschen und zu erhalten und die noch bestehenden Gemeinschaften am Land oder gar im Gebirge, so im Hermannstädter Randgebiet/M²rginimea Sibiului, mithilfe des Instrumentes Essen zu retten. Diese Ziele versucht der Verein anhand von Veranstaltungen und Innovation zu erreichen, darunter die bekannten Siebenbürgischen Brunches, die inzwischen zu einem Markenzeichen geworden sind und die der Verein seit Kurzem auch in anderen Landesteilen organisieren hilft, aber auch mithilfe des Festivals „Gastronomisches Siebenbürgen“, welches heuer zum fünften Mal stattfand und zahlreiche Fachleute und Enthusiasten im Gebiet zusammenführte (die ADZ berichtete am 13. September). Was die Zukunft des Vereins aber auch die lokale Gastronomie anbelangt, sprach Cristian Cismaru das bevorstehende Programm „Hermannstadt – Gastronomische Region Europas 2019“ an, das sich seiner Ansicht nach noch in einer fließenden Projektphase mit einem komplizierten Programm befindet, das in der aktuellen Fassung jedoch nicht unbedingt den Vorstellungen der ursprünglichen Initiatoren entspricht.
Anschließend hatten die Mitglieder die Möglichkeit, über das in Freck/Avrig stattgefundene Jubiläum 20 Jahre des DWS Revue passieren zu lassen, welches Anfang September bekannte Namen aus Verwaltung, Politik, Kultur und Kirche sowie zahlreiche Mitglieder und Freunde des Clubs zusammenführte (die ADZ berichtete am 12. September).
Ein weiterer Tagesordnungpunkt war die Wiedereinführung des DWS-Stammtisches jeden letzten Donnerstag im Monat, erstmals am 25. Oktober, ab 19 Uhr, im Hermania-Restaurant in der Kleinen Erde/Filarmonicii, zu dem DWS-Mitglieder und Nichtmitglieder eingeladen sind.
Unter Sonstiges unterhielten sich die Clubmitglieder abschließend noch zu der aktuellen politischen Lage in Rumänien und ihren Einfluss auf die Wirtschaft und Jens Kielhorn berichtete über die Tätigkeit der in Siebenbürgen einzigen deutschen Auslandsschule „Charlotte Dietrich“, die mittlerweile zwei Schuljahre erfolgreich abgeschlossen hat. Ab dem aktuellen dritten Schuljahr werden hier alle vier Grundschulklassen für derzeit 36 Schüler angeboten. Bei dieser Gelegenheit wies Jens Kielhorn auch darauf hin, dass die Schule in den kommenden Monaten eine kritische Phase aufgrund der Tatsache durchmachen wird, dass mit dem bevorstehenden Beginn des Unterrichts der 5. Klasse zusätzliche Fachlehrer gebraucht werden, was auch einen entsprechenden Kostensprung mit sich bringt, und ermutigte die Clubmitglieder, für die Schule zu werben und diese nach Möglichkeit auch finanziell zu unterstützen.