Hermannstadt - Gern hätte der Vorstand den seit Januar amtierenden, neuen Geschäftsführer der Deutsch-Rumänischen Außenhandelskammer (AHK) vorgestellt. Aufgrund von Terminproblemen konnte Sebastian Metz jedoch nicht am Treffen des Deutschen Wirtschaftsclubs Siebenbürgen (DWS) am Mittwoch teilnehmen, versprach aber, zu einer der kommenden Sitzungen nach Hermannstadt/Sibiu zu kommen.
Geschäftsführer Jörg Prohaszka begrüßte dafür drei neue Mitglieder: Uniflora (Blumengroß- und Einzelhandel), Asset Solar (Errichtung von Solaranlagen) und Plana Inova (Bauunternehmen). Die Krise der vergangenen Jahre habe den deutschen Wirtschaftsclubs im Lande nichts anhaben können, meinte Prohaszka, im Gegenteil, die Mitgliederzahl sei in allen Klubs gestiegen. Mit knapp 200 Mitgliedern sei der DWS der größte Klub, nach der AHK, die die deutschen Unternehmen in Bukarest repräsentiert. Dahinter folgen die Klubs aus Temeswar/Timişoara (160), Kronstadt/Braşov (80), Arad (60), Klausenburg/Cluj-Napoca (46), Sathmar/Satu Mare (39) und Bacău (20) – alles in allem rund 600 Unternehmen.
Da sich unter diesen zahlreiche österreichische Unternehmen befinden, lud der Vorstand Rudolf Lukavsky, den Wirtschaftsdelegierten der Wirtschaftskammer Österreich in Bukarest, ein, über deren Aktivitäten zu informieren. Rund 1000 Investoren aus dem Alpenstaat zählt die Wirtschaftskammer in Rumänien. In Firmen mit österreichischer Kapitalbeteiligung seien rund 100.000 Mitarbeiter beschäftigt. Das Handelsvolumen zwischen Rumänien und Österreich betrug 2011 rund 3 Milliarden Euro, was weniger als in den Vorjahren sei, aber eine steigende Tendenz aufweise, wie Lukavsky betonte. „Was besonders zu vermerken ist: Die rumänischen Exporte nach Österreich sind stark gestiegen und waren noch nie so hoch.“
Hohe Ziele steckt auch Hans Albrich, der am Dienstag zum Vorsitzenden des DWS-Bau- und Umweltausschusses gewählt wurde. Sehr viele Pläne für das laufende und kommende Jahr seien diskutiert worden, berichtete der gebürtige Hermannstädter Albrich. Der Ausschuss möchte einen Erfahrungsaustausch zwischen Unternehmen und der Verwaltung initiieren, Fortbildungen organisieren sowie Broschüren zu verschiedenen Umwelt- und Bauthemen veröffentlichen. Großes Ziel ist die Gründung eines Umweltkompetenzzentrums.
Mit Mirela Ciucur hatte der DWS aus gegebenem Anlass eine Vertreterin des Hermannstädter Flughafens eingeladen. Dieser hatte in dieser Woche eine Umfrage unter potenziellen Fluggästen zur Identifizierung neuer Destinationen gestartet. Prohaszka äußerte im Namen der Mitglieder den Wunsch nach einer engeren Abstimmung der Flughafenleitung mit der Hermannstädter Geschäftswelt. Es wurde beispielsweise der Wunsch geäußert, weitere Inlandsverbindungen von Hermannstadt aus anzubieten.