Würdigende und ehrende Feier für Pater Proschinger

Katholische Gemeinde Suceava und Dekanat Bukowina gestalteten Festgottesdienst

Mit einem ergreifenden Festgottesdienst in der römisch-katholischen Stadtpfarrkirche Suceava gestalteten 15 Seelsorger des katholischen Dekanats (Süd)Bukowina und eine große Gemeinschaft der Gläubigen am Sonntag, dem 28. Oktober, einen würdigen Feiertag für den letzten deutschen Priester in der Bukowina, Pater Hans Proschinger, anlässlich des 60. Jahrestages seiner Priesterweihe.

Proschinger absolvierte nach seiner Rückkehr aus der Deportation in die Sowjetunion das erste nach dem Zweiten Weltkrieg in Rumänien wieder eröffnete katholische Priesterseminar in Alba Iulia /Karlsburg und wurde dort am letzten Oktobersonntag 1952 geweiht. Mit kräftiger Stimme erinnerte der Jubilar in seiner Ansprache an die sieben Seminaristen aus dem Buchenland, die damals mit ihm das Seminar besucht hatten und bereits von Gott abberufen wurden, und dankte Gott für seine Berufung. Allein in Suceava hat der Seelsorger 37 Jahre lang segensreich gewirkt, eine Zeit auch in Radautz.

Insgesamt hat er in den Jahren 34.982 Mal das Messopfer dargebracht.
Dankesworte sprach bei der Begrüßung der Dechant des Kirchensprengels und Stadtpfarrer von Suceava Iosif Paulet, danach der Prior der Franziskanerprovinz in Rumänien, der die Standhaftigkeit und Kirchentreue des Gefeierten in schwierigen Jahren für die Kirchen und Gläubigen in diesem Land, unterstrich. Grüße und Glückwünsche kamen aus dem Vatikan, wo Diözesanbischof Petru Gherghel weilte, von Weihbischof Aurel aus Jassy/Iasi und ein ehemaliger Ministrant des gefeierten Priesters, heute im diplomatischen Dienst des Vatikans in Kuweit, verlas das päpstliche Schreiben, das von Staatssekretär Kardinal Bertone unterzeichnet wurde.

Stadtpfarrer Paulet übergab dem Rentner einen besonderen Gehstock – diesen Brauch hat er in Suceava vorgefunden – im Namen der Konzelebranten, und zwar in Form eines Kreuzes, damit der Amtsbruder das eigene leichter tragen könne, der aber geschmückt war mit vielen Blumen, damit dem Jubilar noch viele Freuden und Genugtuungen zukommen mögen.

Besonders freute sich der Jubilar über die Wünsche der Vertreterin der Glaubensgemeinde, Raluca Marcian, die auf das einmalige Ereignis in der Geschichte dieser katholischen Pfarrei hinwies, und „părintele Hans“ dankte für 37 den Gläubigen unvergessene Jahre der Hilfe und Hingabe, für die gemeinsamen Gottesdienste und den Religionsunterricht.

Glückwünsche überbrachten auch die Vorsitzende des Regionalforums der Buchenlanddeutschen, Antonia-Maria Gheorghiu, der Abgeordnete des Verbandes der Polen in Rumänien, Gervazin Longhen, eine Vertretung aus der Pfarrgemeinde Moara, dem früheren Bulaia, das Suceava eingemeindet wurde, und wo Proschinger als Kirchenstifter in die Chronik eingegangen ist. Mädchen in polnischer Volkstracht übergaben ein gerahmtes Bild mit der Kirche und einer Dankwidmung. In die lange Reihe der Gratulanten zum Schluss des Festgottesdienstes reihten sich Dr. Ortfried Kotzian, Direktor des HDO-München mit ein und seitens der Landsmannschaft der Buchenlanddeutschen Geschäftsführer Luzian Geier, der ein „Ad multos annos“ der Landsleute überbrachte.