In der ersten Novemberhälfte, am 7. und 8. November, fand in Klagenfurt am Wörthersee, in der Hauptstadt des österreichischen Bundeslandes Kärnten, der XXXIII. Europäische Volksgruppenkongress statt.
Delegationen aus Rumänien (Hermannstadt, Bistritz und Reschitza) und aus der Ukraine (Czernowitz) haben, genauso wie in den vergangenen Auflagen, teilgenommen. Veranstalter und für den Inhalt verantwortlich war das Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 1 - Landesamtsdirektion / Bereich Volksgruppen, Menschenrechte und regionale Kooperationen. Der Tagungsort war das Konzerthaus Klagenfurt, der Mozartsaal, die Konferenzsprachen waren Deutsch, Slowenisch und Englisch, wobei man die Übersetzungen durch Kopfhörer verfolgen konnte.
Das Thema des Kongresses „Standpunkte - Erwartungen - Herausforderungen. Die Zukunft der Minderheiten und ihrer Sprachen aus der Perspektive der Jugend“ hat man gekonnt aktuell, aber auch zukunftsorientiert ausgewählt und es hat, neben den Auslandsgästen, zahlreiche lokale Interessenten, besonders Jugendliche aus verschiedenen Schuleinrichtungen Kärntens angezogen. Natürlich waren auch Vertreter der Landesregierung, Politiker, am Thema Interessierte, Pressevertreter und weitere im Saal anwesend. Die Moderation besorgten diesmal Mag. Peter Karpf, Dr. Wolfgang Platzer und Mag. Dr. Mirjam Polzer-Srienz vonseiten der Organisatoren. Begrüßungsworte sprach der Landesamtsdirektorstellvertreter DDr. Markus Matschek, während die feierliche Eröffnung des Kongresses durch Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser und durch die Justizministerin Sloweniens, Dr. Dominika Švarc Pipan, stattfand.
Es gab einen Vortrag (MMag. Johan Hägmann) und zwei Panels (unter den Mottos: „Die Zukunft der Minderheiten in Europa: Fallbeispiele“ und „Kärnten/Koroška 2050 - Die Zukunft der Kärntner Slowenen“ in deutscher, slowenischer und englischer Sprache, die den ganzen Vormittag des 8. Novembers ausfüllten.
Aus Rumänien war als Referentin die Temeswarer Studentin aus Hermannstadt Maria Junesch auf dem Podium, die die Jugend der Rumäniendeutschen bestens vertrat. Ihr Vortrag und Stellungnahmen wurden sehr gut angenommen. Dabei war auch Sebastian Arion, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Jugendorganisationen in Rumänien e.V.
Wie in den vergangenen Jahren gab es auch in diesem Jahr ein Rahmenprogramm als Teil des Volksgruppenkongresses. Am Abend des 7. Novembers nahmen die Delegationen im Mozartsaal des Klagenfurter Konzerthauses an einem interessanten Podiumsgespräch unter dem Motto „Die Welt von Morgen. Geborgte Zukunft - Besorgte Zukunft. Allgemeine Zukunftsfragen der Jugend“ teil. Unter der Leitung von FH-Prof. MMag. Dr. Kathrin Stainer-Hämmerle (FH Kärnten) diskutierten Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser, Mag. (FH) Ingrid Brodnig (Journalistin & Social Media Expertin), Paula Dorten (Klimaaktivistin) und Anna Trattnig (AHS-Schulsprecherin Kärnten).
Für die Delegation aus dem Banater Bergland, bestehend aus dem DFBB-Vorsitzenden und seinem Stellvertreter und Jugendreferenten Dr. Ing. Christian Paul Chioncel, war es eine Freude, zwei Vertretern verbündeter Vereine von deutschen Minderheiten Ost- und Südosteuropas zu begegnen: Veronika Haring, Obfrau des Kulturvereins deutschsprachiger Frauen „Brücken“ aus Marburg an der Drau/Maribor, Slowenien, und Inge Wittal, Obfrau des österreichisch-deutschen Kulturvereins in Czernowitz, Ukraine.
Freude der Begegnung gab es auch mit der Neumarkter/Feldbacher Europäerin Christa Hofmeister aus der Steiermark. Nicht zuletzt ist es eine Freude gewesen, uns auch mit dem Träger des „Alexander Tietz“-Preises für das Jahr 2014, Mag. Udo Peter Puschnig, und mit Werner Platzer, BA, beide aktive Freunde in Klagenfurt am Wörthersee, zu treffen. Es wurden Meinungen und gemeinsame Zukunftspläne ausgetauscht.
Interessant, lehrreich, mit vielen guten anwendbaren Ideen und Vorschlägen für ein besseres Verständnis für die Jugend, so könnte man die Bilanz des Volksgruppenkongresses 2023 charakterisieren.