Reschitza - Um 40,91 Prozent mehr Autodiebstähle als 2019 gab es im Pandemiejahr 2020, ist der Polizeistatistik zum vergangenen Jahr zu entnehmen, die anlässlich der traditionellen (diesmal virtuellen) Bilanzversammlung der Polizisten im Januar vorgestellt wurde. Die entwendeten Fahrzeuge sind 2020 in ihrer Mehrheit nicht – wie in den vorhergehenden Jahren meistens – zwecks Verkauf mittels gefälschten Dokumenten entwendet worden, sondern vorwiegend für „Spazierfahrten und Eigennutzung“ wie es im Polizeibericht heißt. Unter den gestohlenen Fahrzeugen des vergangenen Jahres machen solcherlei Autos 58,33 Prozent mehr aus als 2019.
Die Grundtendenz der bei der Polizei auffällig gewordenen Gesetzesübertretungen zeigt nach unten. Trotzdem heißt es im Polizeibericht: „Jene Gesetzesübertretungen, die ansteigende Tendenzen zeigen, dürften aber an Schwere um einiges alles aufwiegen, was eine sinkende Tendenz zeigt.“ Es geht in erster Linie um die Lebensgefährdung, „Verbrechen gegen das Leben“, im rumänischen Polizeijargon. Und in dieser Kategorie überwiegen die schweren Verkehrsunfälle, die hauptsächlich durch Schuld der Berufsfahrer geschahen. An zweiter Stelle hinter von Berufsfahrern verursachten schweren Unfällen mit Menschenopfern liegen die Verkehrsunfälle, die mit gestohlenen Fahrzeugen von Fahrern mit oder ohne Führerschein – sehr viele von Jugendlichen – verursacht wurden.
Entgegen den Erwartungen und Prognosen der Psychologen wurden der Polizei 2020 weniger häusliche Gewaltdelikte angezeigt als 2019, um zwar um 15,92 Prozent. Der Prozentsatz bezieht sich auf häusliche Gewalt/gewalttätige Auseinandersetzungen, während häusliche Gewalt mit Verletzungsfolge um 13,78 Prozent weniger oft angezeigt wurde als 2019. Man merkt allerdings die Vorsicht bei der Aufzählung und Sichtung dieser Delikte, denn sehr konsequent wird von „gemeldeten“ und von „angezeigten“ Fällen gesprochen, während einschlägige NGOs von „hohen Dunkelziffern“ sprechen.
Anders im Fall von der Polizei bekannten Opfern von Gewalt im öffentlichen Raum: die Zahl solcher Fälle sank um 18,6 Prozent. Ebenfalls in den Bereich „Gewaltanwendung gegen Personen“ fallen die „Delikte gegen die körperliche Integrität oder die Gesundheit von Personen“, für welche eine Verringerung um 20,18 Prozent registriert wird. Allerdings: mehr als 22 Prozent von „Verletzungen durch Schläge“ fanden wiederum in häuslichem Rahmen, „in der Familie“ statt, während die „Verbrechen gegen die persönliche Freiheit und die sexuelle Integrität“ um 16,42 Prozent zurückgingen, Vergewaltigungen (einschließlich gegen Minderjährige) gar um 29,42 Prozent.
Auch die „Kriminalität gegen das öffentliche Besitztum“ sei pauschal um 23,64 Prozent zurückgegangen, behauptet die Polizei aufgrund ihrer statistischen Übersichten. Unter den Gemeinverbrechen seien Raub um 26,33 Prozent zurückgegangen, Betrug um 26,76 Prozent und mutwillige Zerstörung um 18,1 Prozent. Auch Fälle von Diebstahl aus Privateigentum habe es um 24,1 Prozent weniger gegeben als 2019, um denselben Prozentsatz sei auch die Zahl der Wohnungseinbrüche zurückgegangen. Um 12,3 Prozent weniger Geschäfte wären bestohlen worden, während der Diebstahl durch Taschendiebe um 63,04 Prozent zurückging.