Reschitza – Vor Weihnachten berief Bürgermeister Ioan Popa kurzfristig eine Pressekonferenz ein, nachdem er sich mit Sorin Maxim, dem Geschäftsführer der Regionalentwicklungsagentur West beraten hatte: „Ich bin den Reschitzaern gegenüber die Verpflichtung eingegangen, in meinem Mandat ein neues Krankenhaus bauen zu lassen. Und ich werde es hinstellen lassen!“ Apodiktisch wie immer, frisch und hemdsärmelig klang es, auf alle Fälle wie eine Aussage aus tiefster Überzeugung. Denn Popa hat auch schon konkrete Vorstellungen zur Verwirklichung.
Hingestellt wird es in die Gegend des riesigen – und nur noch in ganz geringem Maß benutzten – Rangierbahnhofs, zwischen Alt- und Neustadt, dort, wo sich das Gelände des (kaum noch beschäftigten) Instandhaltungsunternehmens für Hoch- und Stahlöfen Crosi sowie einer der größten Lagerplätze für Schrott befindet, der auf seine Verarbeitung im Stahlwerk TMK wartet. „Ich habe bereits mit beiden Unternehmen Verhandlungen zum Kauf oder der Übernahme durch Geländetausch von insgesamt zehn-zwölf Hektar aufgenommen. Wir werden entschädigen, wo es nötig sein wird“, meinte Popa. „Die zehn-zwölf Hektar genügen für den Bau eines modernen Kreiskrankenhauses.“
Zur Finanzierung meinte der Bürgermeister, dass man sich nicht ausschließlich auf das Nationale Programm für Wiederherstellung und Ausfallsicherheit (Programul Na]ional de Redresare {i Rezilien]˛ - PNRR) des Entwicklungsministeriums verlassen möchte, das in solchen Fällen angesprochen wird, wo aber bloß allerhöchstens 50 Millionen Euro unter sehr viel Bürokratie erzielt werden können. „Unser Kostenvoranschlag für dieses Kreiskrankenhaus liegt bei 150 Millionen Euro. Wir müssen also finanzielle Lösungen finden für die Akquirierung von 100 Millionen Euro und dazu haben wir mehrere Varianten ausgemacht. Ich mache mir also noch keine besonderen Sorgen um die Finanzierung, vor allem, weil die Pandemie an den richtigen Stellen – bis hinauf nach Brüssel - die Aufmerksamkeit für solcherart Projekte endlich geweckt hat. Wir beginnen im Februar-März 2021 die Machbarkeitsstudie, was dann heißt, dass wir 2022 den Vertrag mit PNRR unterzeichnen werden und dass das Krankenhaus 2026 fertig sein kann. Dies sind nicht meine Zeitvorstellungen, sondern Zeitrahmen des PNRR.“
Auf die Frage, wieso das Munizipium Reschitza die Initiative ergreift für den Bau eines Kreiskrankenhauses – es ist übrigens ein schon lange gehegter Wunsch des Bürgermeisters Popa, das bestehende Kreiskrankenhaus durch die Stadt zu übernehmen (ADZ berichtete) -, antwortete der sonst so mitteilungsfreudige Popa kurz: „Die Stadt wird das Projekt in Partnerschaft mit dem Kreisrat durchziehen.“