Zeichen der finanziellen Gesundung

Krankenhausmanager Waldemar Murgu legt eine erste Bilanz seines Mandats vor

 Reschitza – Es ist nach mehr als einem Jahrzehnt das erste Mal, dass ein Manager des Notfallkrankenhauses von Reschitza mit positiven finanziellen Ergebnissen vor die Medien tritt. Und der beste Beweis, dass ihm da etwas gelungen ist, ist zunächst die Tatsache, dass das Krankenhaus begonnen hat, Ferienvoucher zu vergeben – nachdem die Gewerkschaft der Angestellten bereits mit gerichtlichem Vorgehen gegen das Management gedroht hatte wegen Verweigerung der Herausgabe der gesetzlich vorgesehenen Voucher. Waldemar Murgu wollte auch seinem heftigsten politischen Widersacher, dem PSD-Senator Ionuț Narcis Chisăliță, eine Retourkutsche erteilen (nachdem die beiden sich bereits im Sommer in den Medien duelliert hatten, weil der Senator den Manager ziemlich derb angegriffen hatte – ADZ berichtete).

„Dank der Tatsache, dass es uns gelungen ist, in den vergangenen vier-fünf Monaten keine Verluste mehr anzuhäufen – garantiert wird auch die Oktoberbilanz, die dieser Tage vorgelegt wird, positiv – war es uns möglich, Ferienvoucher zu vergeben. Insgesamt werden um etwa 1,5 Millionen Lei unsere Ferienvoucher im Wert von rund 1000 Lei pro Arbeitnehmer ausgeteilt,“ sagte Murgu.

Murgu hatte vergleichende graphische Darstellungen vorbereitet, um die Medienvertreter auf einfache und verständliche Weise zu informieren. „Das Kreiskrankenhaus für Notfälle Reschitza (rumänisches Kürzel „SJU“) wird zu rund 80 Prozent von der Kreiskrankenkasse CJAS finanziert, auf Basis der medizinischen Dienstleistungen, die es durchführt, der behandelten Zahl von Patienten, der Komplexität der Behandlungen usw.“, erklärte Waldemar Murgu. „Die Grundsumme ist 1500 Lei, diese wird mit einem Index multipliziert, der der Kodifizierung des behandelten Falls entspricht. Je komplexer die Behandlungen, die die Krankheitsfälle erfordern, desto höher ist der Multiplikationsfaktor. Nochmals multipliziert mit der Patientenzahl kommt man dann ungefähr auf die Finanzierungssumme seitens der Krankenkasse. 2018 hatten wir 23.781 Patienten behandelt, 2019 erwarten wir bis Jahresende 25.800-26.000 Behandlungen. Zudem werden Patienten für Eintags-(24-Stunden-) oder längere Behandlungsperioden eingewiesen.“

Murgu machte sich auch daran, das Ambulatorium des Krankenhauses zur Zusatzfinanzierung effizienter zu nutzen – ähnlich wie es jetzt auch in Karansebesch geschieht. 2018 wurden dort weitere 5948 Patienten betreut, in diesem Jahr rechnet Waldemar Murgu mit rund 2000 mehr. Außerdem war es möglich, durch bessere Ausstattung des Ambulatoriums hier komplexere Untersuchungen und Behandlungen durchzuführen. 2018 lagen die Einnahmen des Ambulatoriums bei rund 500.000 Lei, in diesem Jahr rechnet Murgu durch fünf neuen Ambulatorien (Urologie, Onkologie, innere Medizin II, Kardiologie II und Hautkrankheiten), in denen nicht mehr zwei bis drei, sondern sieben Stunden täglich gearbeitet wird, mit Zusatzeinnahmen von über zwei Millionen Lei.

2017 habe das SJU von CJAS 45 Millionen Lei überwiesen bekommen, 2018 waren es 46 Millionen, in diesem Jahr bisher bereits 52 Millionen. Das ist die Höchstsumme der vergangenen Jahrzehnte. Der Anstieg der behandelten Fälle sei vor allem auf eine besser koordinierte Aktivität in den Sommermonaten (Juni, Juli und August waren immer Minusmonate der Bilanz – in diesem Jahr erstmals nicht) zurückzuführen, aber auch auf die immer komplexeren Behandlungen, die man durch bessere Ausstattungen durchführen könne. 

Nicht zuletzt sei es aber auch das erste Jahr seit Langem, in dem die Belegschaft geschrumpft sei. Nicht durch Entlassungen oder Migration des Fachpersonals in den ständig abwerbenden Westen, sondern allein durch Pensionierungen. Er habe sich entschieden, die in die Pension Gegangenen nicht zu ersetzen, so lange sich das machen lässt. Und das habe sich als echter Effizienzfaktor herausgestellt, wie übrigens vorher vermutet. Sein Verdienst sei bloß die Vorgabe der Strategie, alle anderen Ergebnisse seien Teamarbeit, unterstrich Waldemar Murgu: „Ich bin überzeugt, dass wir uns jetzt auf einem guten Weg befinden.“