Hermannstadt - Es war der erste Montag der Sommerferien, als sich mehrere Neuntklässler des Brukenthalgymnasiums auf dem Parkplatz vom Thalia-Saal sammelten. Bis kurz vor neun waren schon alle Mitfahrer da, insgesamt rund 30 Leute. Dann, je nachdem wie uns der Leiter des Zeltlagers im Laiţa-Tal, auf seiner Anwesenheitsliste zugeordnet hatte, stiegen wir entweder in den roten oder den blauen Bus ein. Nach einer halben Stunde Fahrt hielten wir bei der evangelischen Kirche in Kerz an und unter der Leitung von Alexander Frohn und Octavian Pop, der uns auch einiges über die Kirche erzählte, besichtigten wir das im gothischen Stil erbaute 700 Jahre alte Gebäude. Die Busse fuhren uns noch ein Stück ins Gebirge. Die letzten fünf Kilometer mussten wir zu Fuß zurücklegen, eine Strecke, die den Übergang aus der Zivilisation in die Wildnis bedeutete.
Der Ort im Laiţa-Tal, an dem wir unsere Zelte aufstellten und der in den folgenden vier Tagen unser neues Zuhause sein sollte, war auf den ersten Blick nicht so schön, wie es viele erwartet hatten: kniehohes Gras voller Grashüpfer und Heuschrecken, die auf und in die Zelte kriechen wollten, viele herumliegende Äste, Bäume, und viel Gebüsch. Doch das Gras wurde leicht und schnell zu Boden getrampelt und die Grashüpfer schreckten vor dem Geruch unserer Armbänder und Sprays gegen Zecken, Mücken und anderen Insekten zurück. Jedoch wurde unsere „Wohnfläche“ von einem Bach kurzerhand überschwemmt.
Die in Gruppen aufgeteilten Teilnehmer nahmen an verschiedenen Wettbewerben teil: So musste jedes Team ein Zelt auf Zeit aufstellen, während es von anderen Gruppen künstlich beregnet wurde. Niemand hatte jedoch erwartet, dass nach dem Kunstregen ein echter, aber kurzer Regen einsetzen würde – eine Laune der Natur. Der Tag klang bei Volleyballspiel und Lagerfeuer aus. An den weiteren Tagen gab es weitere Wettbewerbe, wie das Feuermachen im Regen, der auch dieses Mal künstlich geschaffen werden musste. Die Teilnehmer erkundeten die Umgebung des Zeltlagers während einer Wanderung und nahmen an einer Stafette teil. Am letzten Tag wetteiferten die Jugendlichen um den Titel „Miss-“ beziehungsweise „Mister-Laiţa-Tal“. Rundum war das Zeltlager im Laiţa-Tal ein schönes Erlebnis, obwohl es leider viel geregnet hat. Nichtsdestotrotz hatten wir viel Spaß miteinander, was zu einem besseren Kennenlernen beigetragen hat.
Adelina Stroie