Hermannstadt - Die Veranstaltungen bleiben die alten, nur der Rahmen ist neu. Ab dem kommenden Jahr sollen rund 40 lokale Kultur- und Folkloreveranstaltungen unter einem Namen firmieren: den „Kulturtagen des Kreises Hermannstadt“. Dies ist der jüngste Plan des Kreisratsvorsitzenden Ioan Cindrea, den er am Dienstag auf seiner wöchentlichen Pressekonferenz vorstellte.
Die Durchführung der „Kulturtage“ gehöre zu den 21 „strategischen Projekten“ seiner Amtszeit, erklärte Cindrea. Was versteht er unter den so genannten Kulturtagen? Praktisch handelt es sich um einen unter einem Namen firmierenden Veranstaltungskalender, in dem viele bereits existierende Veranstaltungen zusammengefasst werden. Durchgeführt werden sollen die Kulturtage zweimal im Jahr, einmal im Frühjahr und noch einmal im Herbst. In jeder Etappe sind Veranstaltungen an fünf Wochenenden geplant, wobei jedes Wochenende einer Region des Kreises gewidmet ist. So wird nacheinander im Zeckesch-Hochland, im Alt-Gebiet, in der Mărginimea Sibiului, im Harbachtal/Valea Hârtibaciului und im Kokeltal gefeiert.
Ein Ziel des Projektes ist, sowohl Kulturerbe als auch Naturerbe zu schützen und in Wert zu setzen. Ausdrücklich genannt werden in einer Mitteilung des Kreisrates die Ruinen der Fluchtburg in Stolzenburg/Slimnic, die Brukenthal´sche Sommerresidenz in Freck/Avrig, die Ruinen des Zisterzienserklosters in Kerz/Cârţa, aber auch die Salzseen in Salzburg/Ocna Sibiului oder der Gletschersee Bulea/Bâlea. Außerdem wolle man die kulturellen Eigenheiten der ethnografischen Gebiete betonen, das Interesse an kulturellen Werten erhöhen und nicht zuletzt Besucher und Touristen zu den jeweiligen Veranstaltungen locken, sagte Cindrea.
Für das Projekt will der Kreisrat 280.000 Lei bereitstellen. Das entspricht etwa 70 bis 80 Prozent des geplanten Kulturbudgets. Im Zuge der „Kulturtage“ möchte der Kreisrat lokale Künstler, Musiker und Kulturgruppen in einer zentralen Datenbank erfassen. Außerdem sollen Treffen veranstaltet werden zwischen den Vertretern der dem Kreisrat untergeordneten Kulturinstitutionen, der lokalen Kulturhäuser und den Rathäusern. Die am Dienstag präsentierte Liste ist noch nicht endgültig, Interessenten können weitere Veranstaltungen für die „Kulturtage“ vorschlagen.