Temeswar - Ein Zentrum für Patienten mit Multipler Sklerose (MS) ist diese Woche in Temeswar/Timişoara offiziell in Betrieb genommen worden. Bei der Einrichtung handelt es sich um ein Projekt der Stiftung „Filantropia“ in Temeswar, das in Zusammenarbeit mit der philanthropischen und missionarischen Abteilung der Orthodoxen Metropolie entstanden ist. Die Räumlichkeiten, in denen die Patienten behandelt werden können, wurden vom orthodoxen Metropoliten des Banats, Ioan Selejan, kostenlos zur Verfügung gestellt.
In dem Zentrum in der Iuliu-Maniu-Straße Nr. 40 wird sich ein gemischtes Team, gebildet aus Psychologen, Sozialhelfern, Physio-therapeut und Psychiater, der Patienten annehmen. Die komplementäre Therapie wird den an MS Leidenden kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Vertreter dieser Patienten kamen 2018 zum Sitz der Banater Metropolie, um nach einer möglichen Unterstützung anzufragen. Sie suchten nach einem geeigneten Raum, in dem sie ihre Dienstleistungen hätten anbieten können. Ihre Anfrage wurde positiv beantwortet.
Im Kreis Temesch leben aktuell mehr als 400 Menschen mit MS, heißt es seitens der Orthodoxen Metropolie. Die chronisch-entzündliche Krankheit tritt meist bei Erwachsenen auf und betrifft das zentrale Nervensystem. Sie nennt sich noch „die Krankheit mit den vielen Gesichtern“, da die Symptome sehr vielfältig sind und die Krankheit unterschiedlich verläuft. Die Ursache ist wahrscheinlich eine Autoimmunreaktion, eine Fehlregulierung des Immunsystems also, bei der Entzündungs- und Abwehrzellen des Körpers fälschlicherweise körpereigene Strukturen angreifen, was zur Schädigung der Nervenfasern führt. Heilen kann man Multiple Sklerose nicht, dafür aber gut behandeln. Zu den Zielen der Therapie gehören die Verhinderung der Krankheitsschübe und die Verzögerung einer möglichen Behinderung.