Zentrum lässt Traditionen aufleben

Das Kreiszentrum für die Konservierung und Bewerbung der Traditionellen Kultur „Cindrelul - Junii“ bietet einen umfangreichen Einblick in das immaterielle Kulturerbe des Kreises Hermannstadt. | Foto: die Veranstalter

Hermannstadt - Das Projekt „Pop Up Tradiții“ (Pop-Up-Traditionen), mit dem die traditionelle Kultur in den ethno-folklorischen Gegenden des Kreises Hermannstadt/Sibiu erforscht und verwertet werden soll, hat das Kreiszentrum für die Konservierung und Bewerbung der Traditionellen Kultur „Cindrelul - Junii“ angegangen. Bis 15. November wird die dem Kreisrat Hermannstadt untergeordnete Einrichtung einen frischen Einblick in die mit dem Alltag des Menschen, dem kirchlichen sowie dem landwirtschaftlichen Kalender verbundenen Traditionen bieten, das interessierte Publikum an das Handwerk und die Gastronomie, die Volksmusik und den Volkstanz heranführen und innovative Lösungen zu ihrer Dokumentation, Archivierung und Erprobung anhand der verschiedensten Medien erforschen. Das Vorhaben bezieht das Hermannstädter Randgebiet/Mărginiea Sibiului, das Zeckeschhochland/Țara Secașelor, das Altland/Țara Oltului, das Harbachtal/Valea Hârtibaciului und das Kokelland/Valea Târnavelor in seine Tätigkeiten ein. Konkret befasst sich die Projekttätigkeit mit der Vor-Ort-Recherche und der „Netnographie“ (ein qualitativer Forschungsansatz, der die in den Sozialwissenschaften entwickelten Methoden ethnographischer (Feld-)Forschung auf die Möglichkeiten der Informationsgewinnung im Internet anwendet), die zusätzlich zu den Ermittlungen vor Ort und in den Archiven die integrierte Erforschung des immateriellen Kulturerbes ermöglicht, die traditionellen und die gegenwärtigen Praktiken miteinander vergleicht und die auf der Industrialisierung, der Informatisierung und anderen Faktoren beruhenden Mutationen hervorhebt.

Zudem wird ein zweisprachiger, dem Hermannstädter immateriellen Kulturerbe gewidmeter Band aufgelegt und eine Multimedia-Ausstellung auf der Internetseite www.traditiisibiene.ro zusammengestellt, die ihren Besuchern das Kulturgut des Kreises anhand von Texten, Bild- und Video-Material darlegt. Das Projektangebot ergänzt ein der Kreativität gewidmeter Projektstandort in der Form eines alten Bauernhauses, in dem die Besucher traditionelle Gegenstände hautnah erleben und Videoaufnahmen der vorgenommenen Vor-Ort-Recherchen verfolgen können werden.

Das Projekt „Pop Up Tradiții“ wird in Zusammenarbeit mit den Bürgermeisterämtern in Gura Râului und Săliște, der Tageszeitung Tribuna und dem Kulturverein „Ceata“ sowie mit der finanziellen Unterstützung der Verwaltung des Nationalen Kulturfonds (AFCN) umgesetzt.