Kronstadt - Der Schotte Douglas Wallance war im März 1989 auf Skiurlaub in der Schulerau/Poiana Braşov. Es war der 2. März als er sich auf der Piste befand, als ein brennender Skifahrer aus dem Wald auf der Bradul-Skipiste auftauchte und nach kurzer Fahrt niederstürzte. Es war der Verzweifelungsakt von Cornel Liviu Babeş, der auf diese Weise gegen das kommunistische Regime protestierte. Auf einen Baumstamm hatte er vorher ein Plakat mit der Inschrift „Stop murder! Braşov ist Auschwitz“ angebracht. Douglas war einer der wenigen Zeugen dieses Vorfalls. Er versuchte mit seiner Jacke die Flammen, die das Opfer erfasst hatten, zu löschen. Liviu Babeş wurde gleich ins Krankenhaus überführt, wo er seinen Verletzungen erlag.
Douglas musste anschließend eine Erklärung vor der damaligen Miliz abgeben und verließ unverzüglich das Land. Er war überzeugt, Zeuge eines politischen Selbstmordes geworden zu sein. Wallance gab diesbezügliche Erklärungen den britischen Medien, sodass der Vorfall weltweit bekannt wurde. Seither besuchte er nicht mehr Rumänien, da er von dem Vorfall sehr geschockt war. Nun kam er als Gast des Vereins „15. November 1987“ in die Stadt unter der Zinne, um an der 25-jährigen Gedenkfeier teilzunehmen. Ergreifend für ihn war auch die nun erfolgte Begegnung mit der Witwe des damaligen Opfers, Etelka Babeş, die er bisher nicht kennengelernt hatte. Nur ein bescheidenes Kreuz und eine Büste am Tatort erinnern heute an den Märtyrertod von Liviu Babeş.