Kronstadt - Vor 40 Jahren, im Spätherbst 1971 war es so weit: In der Schneise welche in den Zinnenwald geschlagen worden war, bewegten sich – endlich – die beiden Kabinen der Seilbahn mit Gästen auf und ab. Auch die Gaststätte, neben welcher sich die Endstation auf der Zinne befand, wurde eröffnet und trug ein Leuchtschild mit dem Namen „Panoramic“. Kronstadt/Braşov hatte seine Seilbahn!
Vorausgegangen waren Bemühungen der „Jahre des Auftauens“, als in der Schulerau/Poiana Braşov neue Hotels gebaut worden waren, um den Tourismus anzukurbeln. In Kronstadt selbst, an der Fakultät für Forstwirtschaft gab es seit 1966 ein Sonderfach für „Seiltransport“ und es wurden die ersten Fachingenieure ausgebildet.
„Ceretti e Tanfani“ war der Name, der damals die Kronstädter auf den kleinen Schildern in der Kabine der Seilbahn, auf dem Kurbeltelefon und hinter der Glaswand, wo das Bedienungspersonal war, lesen konnten: Der Name der Herstellerfirma, die auch die anderen Seilbahnen landesweit gebaut hatte oder bauen sollte.
Was heute fast vergessen ist, ist der Auslöser für den Bau der Seilbahn. Es war der Schlagerwettbewerb „Goldener Hirsch“ welcher jährlich bekannte Namen der Musikszene anlockte, vor welchen man sich nicht blamieren wollte. Demnach wurde der Bau genehmigt, höchstpersönlich vom damaligen Generalsekretär der RKP, Nicolae Ceauşescu. Ursprünglich sollte im „Panoramic“-Restaurant sogar eine Drehplattform eingebaut werden, „so wie in Wien“ wie wir damals erfuhren. Doch die Drehplattform wurde gestrichen: sie war zu teuer. Geblieben ist die Seilbahn, die mit 6 Metern pro Sekunde die 573 Meter Strecke von der Talstation bis an die Spitze zurücklegt und in ihren Glanzzeiten 440 Personen pro Stunde beförderte.