Zu Asche zerfallen

Ein dürftiger Saisonstart am Hermannstädter Balletttheater

Saaya Pikula und Mircea Munteanu tanzten die Hauptrollen beim Konzert der Band „Riff“.
Foto: Andrey Kolobov

Hermannstadt - „Cenuşa Timpului“ (Die Asche der Zeit) heißt die erste Premiere der Saison am Hermannstädter Balletttheater, sie wurde dem Publikum am Mittwochabend im Gewerkschaftskulturhaus vorgestellt. Eigentlich sollte die Vorstellung im Sommer am Großen Ring/Piaţa Mare aufgeführt werden, jedoch kam damals das ungünstige Wetter den Organisatoren in die Quere. Bedauerlicherweise stört das Unwetter eine Indoor-Veranstaltung nicht.

Das Konzept der Aufführung stammte von Florin Grigoraş, einem der Gründer der Band „Riff“. Die Vorstellung kann getrost als ein Konzert der Truppe mit Tanzelementen bezeichnet werden. Insgesamt boten die Musiker 17 Melodien, rund die Hälfte davon sind von Tanzeinlagen begleitet. Für die Choreografie zeichnete Doina Botiş, die dem breiten Publikum eher durch die Fernsehschau „Dansez pentru tine“ als durch ihre frühere Tätigkeit als Primaballerina des Nationalen Operettentheaters bekannt ist. Die Tanzauftritte waren mit einer Ausnahme von an Primitivität grenzender Einfallslosigkeit kennzeichnet.

Die Organisatoren bezeichneten die Vorstellung als ein „Experiment“, eine „Kombination aus  zeitgenössischem Tanz und Rockmusik“ und eine „Allegorie des Lebenssinns“. Besonders gelungen war das Experiment nicht. Die Kombination gab es zwar, von einem allegorischen Bild des Lebenssinns jedoch war sie sehr weit entfernt. Als positiv kann man den Live-Auftritt der Band „Riff“ anführen. Die Liebhaber der Musik aus den 70er und 80er Jahre kamen gewiss auf ihre Kosten.

Die Herabstufung des Hermannstädter Balletts zur Tanzbegleitung eines Konzerts sollte vermieden werden. Die Tänzerinnen und Tänzer hatten bei solchen Aufführungen wie zum Beispiel „Die Jahreszeiten“ in der Choreografie von Aleisha Gardner ihr Können bewiesen. Übrigens wird dieses zeitgenössische Ballett am 29. und 30. Oktober wieder aufgeführt.