Kronstadt - „Wie in Europa…“ - so lautete der Kommentar von Eugen Truetsch, dem Vorsitzenden des Landwirtschaftsvereins „Heltia“ mit dem Sitz in der Burzenländer Gemeinde Heldsdorf/Hălchiu, zur Zuckerrübenernte des vorigen Jahres. Von 69 Hektar wurden durchschnittlich mehr als 68 Tonnen Zuckerrüben pro Hektar eingefahren und der Zuckerfabrik im benachbarten Brenndorf/Bod übergeben. Aber auch bei anderen Feldkulturen verzeichnete „Heltia“ im Jahr 2016 überdurchschnittliche Ernte-Ergebnisse. Dies war das erfreuliche Fazit der diesjährigen Heltia-Generalversammlung, die letzten Samstag im evangelischen Pfarrhaus von Heldsdorf, das den Vereinssitz beherbergt, stattgefunden hat. Nach der Begrüßung durch den Vereinsvorsitzenden verlas Vili Nicu, Mitglied des Verwaltungsrates, den Tätigkeits- und Finanzbericht für das vorige Jahr. In der Bilanz stehen Einnahmen von mehr als 3,1 Millionen Lei Ausgaben von nahezu 1,9 Millionen Lei gegenüber. Nach Abzug der abzuführenden Gewinnsteuer verbleibt in der Vereinskasse ein satter Netto-Profit von 1.023.850 Lei (rund 226.000 Euro). Bedenkt man, dass die Subventionen aus nationalen und EU-Programmen rund 900.000 Lei betrugen und damit geringer ausfielen als der Reingewinn, so ergibt sich von selbst die Schlussfolgerung, dass 2016 für „Heltia“ - und nicht zuletzt insgesamt fürs Burzenland - ein sehr gutes Landwirtschaftsjahr gewesen ist. Seit der Gründung im Jahr 1991 hat der Verein zwar Jahr für Jahr unter dem Strich schwarze Zahlen schreiben können, doch nicht selten wären diese positiven Bilanzen ohne Subventionen nicht zustande gekommen.
Im Jahr 2016 hat „Heltia“ Bodenflächen von insgesamt 360 Hektar(ha) bewirtschaftet. Es handelt sich um landwirtschaftliche Nutzflächen, die infolge der Eigentumsrestitution berechtigten Personen rückerstattet wurden, worauf der Beschluss gefasst wurde, die Landwirtschaftsgesellschaft „Heltia“ zu gründen und den restituierten Grund und Boden gemeinschaftlich zu nutzen. Auch 2016 wurde auf dem größten Teil der verfügbaren Bodenflächen Weizen kultiviert. Für Burzenländer Verhältnisse muss das Ergebnis als respektabel eingeschätzt werden: Von 185 ha wurden im Durchschnitt 5066 kg/ha geerntet. Ausgezeichnet fiel sodann die Kartoffelernte aus (durchschnittlich 37.688 kg/ha von 23 ha). Beachtlich war die Ernte aber auch bei den anderen Kulturen: bei der Gerste (3970 kg/ha von 10 ha), beim Mais (5236 kg/ha von 14 ha), bei den Erbsen (3433 kg/ha von 3 ha) und beim Raps (2247 kg/ha von 14 ha). Silomais wurde von 6 ha eingefahren (30.000 kg/ha), Luzerne von 16 ha (3875 kg/ha), weitere Grünmasse von 14 ha (14.286 kg/ha) und Hafer von nur einem Hektar (3480 kg). Außerdem wurden 5 ha Weideland bewirtschaftet. Der Verein besitzt nämlich auch einen Viehzuchtsektor mit zurzeit 44 Rindern, davon 25 Milchkühe, der Rest Jungvieh. Die Milch wird an die Kronstädter Milchfabrik „Prodlacta“ und an private Kunden geliefert.
Die Heltia-Generalversammlung billigte einstimmig den Tätigkeitsbericht des Verwaltungsrates für das Jahr 2016 und ebenso den Bericht der Rechnungsprüfer-Kommission, der von Dipl.-Ing. Christian Albert verlesen wurde. Ebenfalls einstimmig befürwortet wurde der Vorschlag des Verwaltungsrates, rund 63 Prozent des Netto-Profits als Dividenden an die Vereinsmitglieder auszuzahlen und den Rest als Reserve für die Finanzierung von Investitionen zurückzubehalten. Geplant sind für 2017 u.a. der Ankauf eines neuen Traktors, eines Pfluges, zweier Anhänger und einer Feldspritze.