Zum neusten Schwenk des Staatschefs

PDL-Vize findet sich nach Rüge vom Januar bestätigt

Reschitza (ADZ) - „Ich habe bereits im Januar das Gleiche gesagt – und dafür Rügen einstecken müssen”, grinste PDL-Vize Sorin Frunzăverde auf seiner jüngsten Pressekonferenz, als er auf die neueste Rede von Staatspräsident Traian Băsescu vor dem Parlament und dessen Forderung angesprochen wurde, den Staatsangestellten „die Löhne wieder zu vervollständigen“ und den Rentnern wieder die volle Rente auszuhändigen.

Im Januar dieses Jahres hatte Băsescu ziemlich pikiert öffentlich erklärt, es gäbe „keine Ressourcen für eine Erhöhung der Renten und Löhne“ auf das Niveau von 2010 und die Äußerungen des Ersten Vizepräsidenten der PDL seien ohne Rückhalt. „Ich wiederhole jetzt bloß meine Forderung vom Januar“, sagte Frunzăverde am Mittwochnachmittag, „Erhöhungen der Renten und Löhne sind notwendig, in dem Maße, wie es dafür finanzielle Möglichkeiten gibt, denn das Lebensniveau in Rumänien ist durch die Sparmaßnahmen dramatisch gesenkt worden.“

Auf die Frage, ob eine eventuelle Renten- und Lohnerhöhung nicht als Wahlkampfmaßnahme interpretiert werden kann, angesichts der extrem niedrigen Umfragewerte der Regierungspartei PDL (um die 15-16 Prozent), meinte Frunzăverde: „Die Leute brauchen dringend mehr Geld und ich glaube, unter solchen Umständen zählt es überhaupt nicht, wie diese Maßnahmen interpretiert werden. Die Opposition kann sagen, was sie will, von Bedeutung ist bloß, dass die Menschen eine Verbesserung ihres tagtäglichen Lebens zu spüren bekommen.“

Zwischen Präsident Traian Băsescu, der sich immer noch wie der Vorsitzende der Regierungspartei PDL benimmt, und den gegenwärtigen PDL-Vize Sorin Frunzăverde schwelt schon seit fast vier Jahren ein Richtungskampf, der sich darin äußerte, dass Frunzăverde zeitweilig von Bukarest völlig aufs tote Gleis geschoben war.