Reschitza - „Am Rande der Nutzlosigkeit“ sieht der Manager des Reschitzaer Notfallkrankenhauses – das größte Krankenhaus des Banater Berglands – die Zusatzfinanzierung, die von den Patienten neuestens gefordert wird. „Die Summen, die wir bisher aus dieser Ressource kassiert haben, sind, gemessen am Bedarf, lächerlich”, bilanziert Dr. Dumitru Secăşan unumwunden.
„Zwischen dem 1. April, als damit begonnen wurde, die Verfügung des Gesundheitsministeriums über die Zuzahlung der Patienten, die das Krankenhaus verlassen, zu kassieren, und dem 9. Mai, als in Reschitza Bilanz gezogen wurde, haben 121 Personen einen Eigenbeitrag zu den Kosten des Krankenhausaufenthalts in Reschitza bezahlt. Dabei sind insgesamt 847 Lei kassiert worden. Das Signal ist eindeutig”, kommentierte Dr. Secăşan. „Die Krankenhäuser sind unterfinanziert, aber die Zuzahlung seitens der Patienten ist nicht die erwartete Lösung! Man darf das eventuell als kleines, fast übersehbares Zeichen betrachten.”
Trotzdem konnte der aufmerksame Evaluator einige Veränderungen ausmachen. Die Ambulanz wurde ab dem 1. April um 25 Prozent öfter angerufen (wer mit der Ambulanz ins Krankenhaus kommt, wird auf Verfügung des Gesundheitsministeriums als Dringlichkeitsfall eingestuft und der zusätzlichen Zahlung enthoben...). Das verursacht bei der Ambulanz spürbare Zusatzkosten. Auch ist die Zahl der von der Zusatzzahlung Ausgenommenen – Schwangere, Kinder, Rentner mit weniger als 740 Lei Monatsrente, chronisch Kranke, die in nationalen Gesundheitsprogrammen erfasst sind, Behinderte, Dringlichkeitsfälle – gestiegen, die das Krankenhaus aufgesucht haben. Letztendlich kam die Krankenhausleitung drauf, dass die überwiegende Mehrheit der Patienten, die das Krankenhaus aufsuchen, die von der Zusatzzahlung Ausgenommenen darstellen.
Fakt bleibt, dass sich vom Einkommenstandpunkt der Krankenhäuser frühere Formen der (versteckten) Zuzahlung – zehn Lei für gewisse medizinische Untersuchungsformulare, Gebührenzahlung für das Parken auf dem Gelände des Krankenhauses usw. – als viel effizienter erwiesen haben. Die sieben Lei pro Krankenhausaufenthalt, die vom Verwaltungsrat des Krankenhauses in Reschitza als Zuzahlung beschlossen wurden, bringen viel weniger Geld ein.
„Wir haben die Höhe von sieben Lei aufgrund der Überlegung festgelegt, dass das Banater Bergland ein verhältnismäßig armer Landstrich ist, dass unsere Patienten zu 46 Prozent aus Reschitza und zu weit über 85 Prozent aus diesem Verwaltungskreis kommen und dass da- mit dem wenigen zur Verfügung stehenden Geld in jeder Familie gehaushaltet werden muss. Was die Leute ja auch, wie wir es eruiert haben, tun. Deshalb sind wir nicht bis zum Höchstlimit gegangen in der Zuzahlung, das uns vom Gesundheitsministerium genehmigt wurde. Andererseits bringt die Maßnahme dem Krankenhaus wirklich kein Geld, das als einkommens- oder finanzierungsrelevant eingestuft werden könnte“, meinte Krankenhausmanager Dr. Dumitru Secăşan.